Zusammen sind wir unendlich von Melissa Keil, Jugendbuch
Copyright: Carlsen

Zusammen sind wir unendlich …

Was für ein klangvoller und wunderschöner Titel für ein Buch. Nachdem ich diesen Titel im Programm des Carlsen Verlages gesehen habe, konnte ich nicht mehr an diesem Jugendbuch vorbei. Jedoch nicht nur wegen des Titels. Auch die Beschreibung klang großartig und nach einer willkommenen Abwechslung für meinen vorherigen grauen Lesealltag.

In „Zusammen sind wir unendlich“ treffen zwei außergewöhnliche literarische Figuren aufeinander, nach denen man im Jugendbuch-Genre lange suchen muss. Außergewöhnlich, weil beide auf ihre ganz eigene Weise versuchen, mit einer besonderen Begabung zurechtzukommen. Oder besser – mit der Reaktion ihres Umfeldes auf ihre Art zu leben.

Ein Hobby-Magier verliebt sich in ein Mathegenie

Jetzt fragt ihr euch sicher, was an der Art der Hauptprotagonisten so außergewöhnlich ist. Josh ist ein eher zurückhaltender Junge, dessen Hobby die Magie ist. Schon als kleines Kind konnte er die besten Tricks der bekanntesten Magier der Welt durchschauen. Leider hilft ihm diese Begabung im Umgang mit seinen Mitmenschen eher weniger. In der Schulzeit zieht er die Einsamkeit vor. Sophia ist der zweite etwas schwierigere Charakter dieser Geschichte. Ihre überdurchschnittliche Intelligenz ermöglicht es ihr, in kürzester Zeit Fremdsprachen zu lernen. Jedoch kann sie das Verhalten von Menschen nicht verstehen und Berührungen machen ihr eine große Angst.

Was passiert, wenn diese beiden Charaktere aufeinander treffen und sich gar verlieben, erfahren wir Leser in dem Jugendbuch „Zusammen sind wir unendlich“ von Melissa Keil. Ob man das Verhalten oder die Beweggründe ihrer Verliebtheit verstehen kann, ist ein anderer Punkt. Ich persönlich habe mich mit beiden literarischen Figuren und der Handlung etwas schwerer getan.

Zum einen lag es an Sophia, denn ich konnte ihren Charakter nicht wirklich greifen. Sie erschien mir in vielen Szenen zu eindimensional und absolut nicht authentisch. Zum anderen war es Josh. Allerdings nur zu Beginn der Geschichte. Denn hier berichtet er von seiner Liebe für Sophia, die für mich eher den Hauch einer Besessenheit. Die Gründe für seine Verliebtheit habe ich nicht erfahren. Doch im Laufe der Handlung bekam ich Zugang in seine Gedankenwelt. Wahrscheinlich erging es mir da ähnlich wie Sophia. Denn anfangs erscheint ihr jede verliebte Geste von Josh wie ein Rätsel. Mit jeder weiteren Begegnung wächst ihre Neugier auf die Person Josh.

Es mag Leser geben, die es lieben, wenn  man sich eine Handlung erst erarbeiten muss.

Zu Beginn musste ich mich zwingen, die Geschichte weiterzulesen. Denn diese tröpfelte etwas vor sich her. Es mag Leser geben, die es lieben, wenn  man sich eine Handlung erst erarbeiten muss, indem man langsam und gemach die literarischen Figuren und ihr Umfeld kennenlernt. Für mich vergingen erst einmal ca. 100 gelesene Seiten, bevor ich mich mit diesem Buch wohlfühlte. Dann kam eine etwas längere Passagen, die ich wirklich gebannt gelesen habe. Doch zum Ende flaute es wieder ein wenig ab und Sophia und Josh ließen mich mit vielen Fragen zurück. Denn dieses Zusammen sind wir unendlich habe ich in dieser Geschichte nicht gefunden.

Eine Abwechslung zu meinem vorherigen grauen Lesealltag war „Zusammen sind wir unendlich“ von Melissa Keil schon. Jedoch habe ich mir so vieles mehr von dieser Geschichte erhofft.

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Zusammen sind wir unendlich von Melissa Keil

Übersetzung: Yvonne Hergane

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten

Verlag: Carlsen

Erscheinungstermin: 22. März 2019

ISBN-13: 978-3551583918

Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren

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