Same procedure as every Halloween! Ihr kennt uns ja inzwischen (oder lernt uns gerade erst kennen?) Auf diesem Blog gibt es mindestens zwei megariesengroße Halloweenfans. Deswegen findet ihr in unserem Archiv auch jede Menge gruselige Lese- und Hörtipps. HIER, HIER oder HIER zum Beispiel. Schaut euch einfach mal um!
Natürlich wollen wir euch auch in diesem Jahr wieder mit einigen Vorschlägen helfen, die Zeit bis zum schaurigsten Fest des Jahres rumzubringen. Das kann man bekanntermaßen auf ganz unterschiedliche Weise tun. Vor dem Fernseher, hinter einem Buch, hörspielhörenderweise oder am Backofen. Wir meinen: Am besten alles zusammen! Ihr dürft euch auf eine cross-mediale Halloween-Wundertüte in den nächsten Tagen freuen.
Als mich Katrin vor ein paar Wochen fragte, ob ich beim Halloween-Special wieder dabei bin, musste ich allerdings erstmal grübeln: Habe ich in diesem Jahr schon ein richtig gutes Gruselbuch gelesen, das ich euch empfehlen kann? Eher nicht! Tatsächlich war dieses Jahr gruseltechnisch ziemlich mau. Einen dreifachen Tusch dafür, dass mir kurz vor Halloween dann doch noch eine tolle Kurzgeschichtensammlung in die Hände gefallen ist. „Siebengeschichten“ heißt sie und hat mich (escaperoombedingt!) wie eine Rakete aus der Leseflaute katapultiert.
Die Verfasserin ist die Jugendbuchautorin Nina Blazon, die hier auf dem Blog bereits einige Male für ihren wunderbaren Schreibstil und ihre fantasievollen Bücher gefeiert wurde. Vereinzelt hat Nina Blazon schon Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht, jedoch bis dato keine eigene Sammlung herausgebracht. Das hat sich mit „Siebengeschichten“ glücklicherweise geändert: Inspiriert von Gespenstersagen unterschiedlicher Länder, vereint sie darin sieben Erzählungen zu einem rundum unterhaltsam-schaurigen Lesevergnügen.
böse, Böse
Die Stories richten sich an Kinder ab 10 Jahren. Wenn ihr mich fragt, würde ich aber noch ein, zwei Jährchen länger warten, bevor ich meinen Kindern das Buch in die Hand drücken würde. Erfahrene Gruselprofis wird es zwar keine schlaflosen Nächte bescheren. Bei Kindern könnte das allerdings ganz anders aussehen.
Nina Blazon schafft eine vertrauliche Nähe zu ihren Figuren, wodurch man wunderbar mitfiebern kann, was zartbesaiteten Lesern aber eventuell unter die Haut gehen könnte. Zumal in keiner der Geschichten mit einem Happy End nach dem Motto war-doch-alles-nur-ein-Späßchen zu rechnen ist. Das Unheimliche bleibt unheimlich, ist nicht erklär- und noch weniger berechenbar. In allen Geschichten lauert etwas wirklich Böses. Und das ist verdammt beunruhigend. Sogar für mich – obwohl ich der Zielgruppe lange entwachsen bin.
Vom Buch verschluckt
Es wird von japanischen Mangafans erzählt, die dunkle Geister wecken. Von drei irischen Mädchen, die ihre anhängliche Stalkerin in den Tod treiben. Von einem monstermäßigen See in Schweden. Und einem hungrigen Weihnachtsbaum. Dem äußerst lebendigen Bild eines toten Jungen. Einem unheimlichen Mörderhaus und rachsüchtigen isländischen Feen. Klassischer Spuk, in einem modernen, staubfreien Gewand. So bildhaft beschrieben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und es quasi in einem Rutsch gelesen habe.
Eine Lieblingsgeschichte kann ich euch übrigens nicht nennen. Denn – und das passiert mir bei Anthologien wirklich selten bis gar nicht: Jede einzelne Geschichte hat mir richtig gut gefallen.
Da ich in meinem Leben schon Unmengen an Horrorfilmen und Gespensterbüchern konsumiert habe, konnte ich zwar etliche Twists vorausahnen, was zu dem Genre aber auch irgendwie dazugehört und mir nicht den Spaß an dieser wunderbaren Sammlung und – nicht zu vergessen – den atmosphärischen Illustrationen von Isabel Kreitz genommen hat.
Kurz und gut: Ein toller Halloween-Schmöker, mit dem man sich die Zeit bis zum Fest schrecklich gut vertreiben kann!
Haaaaalt, nicht Fingernägelkauen!
Und damit ihr vor lauter Spannung während des Lesens nicht eure Fingernägel abkauen müsst, abschließend noch ein Halloween-Back-Klassiker, der so supereasyeinfach nachzumachen ist, dass ich dazu noch nicht einmal ein ausführliches Rezept beschreiben muss. Vielleicht sind sie euch schon irgendwo in den sozialen Netzwerken begegnet: Die lustigen Mumienwürste! Die kleinen Mumien sind nicht nur lecker, man kann sie auch leicht vegetarisch abwandeln und vor allem: mit Kindern gemeinsam zubereiten. Bei uns kommen sie jedes Jahr auf den Tisch und sind ruckzuck verputzt.
Einfach Würstchen mit Blätterteigstreifen umwickeln, Lücke für das Gesicht freilassen. Nach dem Backen Augen mit Mayo und Pfefferkörnern modellieren oder einfach Zuckeraugen mit Ketchup aufkleben. Fertig!
Das war unser erster Halloween-Streich! Und der zweite folgt … bald. 😀
Eure Alex
Siebengeschichten von Nina Blazon
Illustrationen: Isabel Kreitz
Hardcover: 224 Seiten
Verlag: Aladin
Erscheinungsdatum: 31. August 2018
ISBN: 978-3848921133
Altersempfehlung: 10 – 14 Jahre
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