
Um ehrlich zu sein: Ich hatte zwar gehofft, Erebos 3“ würde ein Highlight werden, nach dem etwas schwächeren zweiten Teil aber nicht unbedingt damit gerechnet.
Sogar während des Lesens und obwohl ich schnell von der Handlung eingenommen war, hatte ich Angst, das Ende könnte noch enttäuschen. Schließlich die Erleichterung: Teil drei ist gut, richtig gut.
Ursula Poznanski strickt um vertraute Erebos-Elemente eine neue, zeitgemäße Story, die unheimlich spannend und weder zu überladen, noch zu simpel ausfällt.
Nägel kauen und Lachsalven feuern
Nick Dunmore begleitet uns erneut als sympathischer und erfrischend humorvoller Protagonist. Das schafft auch nicht jeder: eine Story gleichzeitig fesselnd und leicht zu erzählen, so dass man beim Lesen herzhaft lachen muss.
Die Charaktere mögen nicht tiefgründig sein, aber ihre Handlungen sind immer nachvollziehbar. Anfangs hatte ich vielleicht den Eindruck, Nick lässt sich zu leicht von Erebos ködern, aber mit jeder Seite empfand ich seine Motivation als plausibler.
Reale Gefahren, virtuelle Kämpfe
Zur Story nur so viel: Erebos taucht überraschend auf Nicks Computer auf, macht mysteriöse Andeutungen über Leben und Tod und stellt Aufgaben auf virtueller und realer Ebene. Nicks Avatar – der Dunkelelfe Sarius – schwingt also wieder seine Waffen. In der Fantasywelt des Computerspiels trifft er Freunde und Feinde und versucht die seltsamen Rätsel der Super-KI zu lösen. Am Ende finden beide Welten in einem packenden Showdown zusammen.
Ab etwa 60 Prozent hatte ich eine Vermutung, in welche Richtung es geht – und lag richtig. Das hat die Spannung aber nicht beeinträchtigt. Ich war vor allem froh, dass kein irrer Twist den nächsten jagt. Poznanski bleibt bei einem realistischen Szenario (Erebos selbst mal außen vor), das erfreulicherweise auch ohne unnötige Moralkeule auskommt. Die Gegenseite spricht durch ihre Taten für sich und muss nicht penibel auseinander genommen werden.
Unnachahmlich ist der Stil: Der Satzbau und die Art wie ein Satz zum nächsten führt, alles dabei federleicht und maximal zugänglich wirkt, ist typisch für Poznanski und trägt dazu bei, dass man ab Seite eins komplett eintauchen kann. Vorkenntnisse der Vorgängerbände sind hilfreich, aber nicht zwingend notwendig. Das Wissen nützt vor allem bei der Einordnung einiger Figuren aus den ersten beiden Büchern.
Fazit: Dass der dritte Teil einer Reihe mit dem extrem erfolgreichen ersten Band mithalten kann, ist für mich eine positive Überraschung. „Erebos 3“ ist ein intelligenter Science Fiction Jugendthriller, wobei die Superkräfte des KI-Games Erebos 15 Jahre nach dem Auftakt zwar immer noch abenteuerlich, aber schon gar nicht mehr so unwahrscheinlich anmuten. Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich direkt noch das Hörbuch mit Jens Wawrczeck als Sprecher vorbestellt habe. Intelligente Unterhaltung in Perfektion!
„Erebos 3“ erscheint offiziell am 14. August!
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„Erebos 3“ von Ursula Poznanski
Verlag: Loewe
Erschienen: 14. August 2025
Hardcover: 448 Seiten
ISBN: 978-3743216600
Empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren