Nachdem wir in unseren letzten drei Beiträgen fleißig Blogger mit unseren Fragen gelöchert haben, dachten wir uns, es wäre mal wieder Zeit einen Autor zu befragen. Vor einigen Wochen bekamen wir eine sehr interessante E-Mail von Axel Saalbach, der uns sein
Buch „Das Haus Komarow“ kurz vorgestellt hat. Kurzum haben wir die Gelegenheit genutzt und Axel für unser Projekt „Nachgefragt“ eingespannt um unseren Wissensdurst zu stillen. Herausgekommen sind ein paar sehr interessante Antworten, für die wir uns herzlich bedanken möchten. Neu für euch Leser wird ein kleiner Steckbrief sein, den wir jetzt jeden Befragten ausfüllen lassen. Am Ende dieses Beitrages gibt es noch die Möglichkeit ein signiertes Exemplar „Das Haus Komarow“ zu gewinnen. Und jetzt wünschen wir euch viel Spaß mit den Fragen und den Antworten.
K & K: Der Klappentext zu deiner Geschichte ist sehr umfangreich. Magst du
trotzdem für unsere Leser dein Buch „Das Haus Komarow“ mit eigenen Worten
kurz vorstellen?

 

Axel Saalbach: Gern. Mein Buch blickt in eine mögliche
deutsche Zukunft und geht davon aus, dass unser Land irgendwann von Russland
überrollt wird. Anschließend diktieren einige wenige Familien das Geschehen in
deutschen Landen und gängeln die Bevölkerung. Hoffnung kommt erst auf, als
einer dieser Familien, nämlich eben dem Haus Komarow, die Macht zufällt. Im
gleichen Moment wird jedoch das Familienoberhaupt ermordet, und alles kommt für
die Deutschen noch viel schlimmer als zuvor.
Das Buch erzählt nun die Geschichte des jüngsten Sohnes der Familie, dem der
Mord an seinem Vater in die Schuhe geschoben wird. Obwohl er unschuldig ist,
muss er zunächst flüchten. Anschließend versucht er
gemeinsam mit seinem treuen alten Hund nach Berlin zurückzukehren, um dort dem
wahren Übeltäter das Handwerk zu legen – nämlich seinem eigenen Bruder.

Ich habe inzwischen schon festgestellt, dass der russische Name im Titel und
die aktuelle Situation der Welt dazu geführt haben, dass viele Leute glauben,
es würde sich um ein politisches Werk o.ä. handeln. Tatsächlich ist es aber ein
klassisches „guter Bruder gegen böser Bruder“, eine Dystopie mit Elementen aus
ein paar anderen Genres, reine Unterhaltungslektüre. 

K & K: Der Titel deines Debütromans, „Das Haus Komarow“, erinnert an
Dostojewskis „Brüder Karamasow“. Gibt es da Einflüsse, oder ist die
Ähnlichkeit purer Zufall? 

Axel Saalbach: Tatsächlich liegt im Titel nicht die einzige
Ähnlichkeit, denn auch bei Dostojewskis Karamasows wird das Familienoberhaupt
ermordet, woraufhin der Verdacht auf einen seiner Söhne fällt, der
schlussendlich aber gar nicht dafür verantwortlich ist. Dennoch steckt hier nur
der Zufall dahinter. Russische Familiennamen leiten sich in vielen Fällen von
Tiernamen ab, so auch bei den Komarows. In meinem Roman lässt das verschlagene
neue Familienoberhaupt ein Jahr lang die deutsche Bevölkerung ausbluten, also
entschied ich mich für einen Familiennamen, der auf ein Tier zurückgeht, das
sich perfekt aufs Blutsaugen versteht: die Stechmücke. Nachdem ich einst zwölf
Jahre lang im Deutschunterricht damit gequält wurde, in uralte Texte angebliche
hintergründige Aussagen zu interpretieren, obwohl sich die Autoren von einst
womöglich gar nichts dabei gedacht hatten und einfach wild im Absinthrausch
drauflos geschrieben hatten, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, dieseneinen
kleinen Interpretationsansatz für die armen Schüler des Jahres 2200 zu
hinterlassen. 😉
Tatsächlich hören die Parallelen zu Dostojewskis Buch beim ähnlichen Namen und
dem ermordeten Vater auf. Es wäre anmaßend von mir gewesen, solch ein Buch
herauszusuchen und mich damit messen zu wollen, zumal es mein Ziel war,
einfache Unterhaltungsliteratur zum Entspannen zu schaffen, womit solch ein
komplexes und hintergründiges Buch das falsche Vorbild gewesen wäre. 

K & K: Das Buch erscheint sowohl als Print- als auch als Ebook-Ausgabe. Viele
Autoren sehen in dem E-Book-Boom eine Bedrohung für Urheberrecht und Einkommen.
Wie stehst du zu dem digitalen Buch? 

Axel Saalbach: Bis zur ersten Urheberrechtsverletzung
vergingen nach der Veröffentlichung meines Buches nur wenige Stunden, denn dann
tauchte das E-Book bereits erstmals im Internet auf. Freundlicherweise hat der
zugehörige Sharehoster die Datei rasch wieder gelöscht. Leute, die sich E-Books
auf diesem Wege beschaffen, würden sie sich vermutlich aber sowieso nicht
kaufen, daher sollte man sich auch nicht zu lange darüber ärgern, auch wenn man
sich als Autor bestohlen fühlt. Ich hoffe und glaube, dass sich der Verlust für
die Bücherwelt nie in den Dimensionen abspielen wird, wie es in anderen
Branchen geschieht. Bücher sind ein vergleichsweise preiswertes Medium, denn
für das Geld, für das man beispielsweise im Kino zwei Stunden gut unterhalten
wird, kann man sich gleich zwei, drei gute E-Books besorgen und dank ihnen dreißig,
vierzig spaßige Stunden haben. Wer sich da trotzdem für die illegale Variante
entscheidet, der hätte dem Autor eines Buches sowieso nie einen Cent
eingebracht.

Dass dem einfachen Buchhändler E-Books nicht gefallen, ist nachvollziehbar,
alle anderen sollten sie eher als Chance verstehen, mehr potenzielle Leser
anzusprechen. Zum Beispiel solche Menschen, die sich nur selten gebundenen
Versionen oder Taschenbücher kaufen können, weil sie einfach nicht genügend
Geld zur Verfügung haben. Es gibt mehr als genug Leute, für die ein Buch, das
zwanzig Euro oder mehr kostet, ein Luxus ist, den sie sich nicht sehr oft
leisten können. Ich verstehe zwar, dass Verlage ihre Bücher nicht verramschen
wollen, aber da die Kosten für Papier und Druckmaterial entfallen, der Gewinnanteil
der Druckereien, der Gewinnanteil der Transporteure und der Gewinnanteil der
Buchhändler, ist es schwer nachvollziehbar, wieso so viele E-Books zu einem
ähnlichen Preis angeboten werden wie die Papierversionen. Natürlich fehlt mir
der Einblick ins Verlagsgeschäft, aber ich habe das Gefühl, dass man sich
dadurch ins eigene Fleisch schneidet. Mir fehlt auch die Vorstellungskraft, wie
die Autoren von hohen E-Book-Preisen und dem dadurch erzeugen „Schutz“ des
Taschenbuchgeschäfts profitieren sollen. Ich lasse mich aber gerne eines
Besseren belehren. 😉 

K & K: Du sagtest, es handelt sich um eine Deutschland-Dystopie, wobei das Genre
etwas schwierig einzuordnen sei, weswegen der Latos-Verlag, bei dem es
erscheint, es unter „Thriller“ listet. Wie kam es zu dieser
Genre-Mischung – hast du dich von deinen Inspirationen oder eher vom
derzeitigen Markt der Jugenddystopien leiten lassen? 

copyright: Axel Saalbach

Axel Saalbach: Letztlich habe ich mir im Vorfeld gar keine
Gedanken darüber gemacht, in welchem Genre man die Geschichte am Ende
eigentlich einsortieren würde. An sich sind Genres ja auch nichts anderes als
Schubladen. Im Nachhinein betrachtet haben diese Schubladen natürlich gewisse
Vorteile – zum Beispiel weiß der Buchhändler dann überhaupt erst, in welches
Regal er das Buch eigentlich stellen sollte, was viel wichtiger ist, als man
womöglich denkt. 😉

Im Endeffekt ist die Genremischung das Ergebnis meines eigenen Leseverhaltens.
Die meisten Dystopien, die heutzutage erscheinen, treffen meinen Geschmack
nicht(sprich: junge weibliche Hauptfigur aus armen Verhältnissen bekämpft
gemeinsam mit einem „knackigen“ jungen Rebellen und dessen Kameraden ein
Unrechtsregime und leistet dabei entweder körperliche Höchstleistungen oder
entdeckt überrascht Superfähigkeiten an sich). Reine Thriller wiederum sind
auch nicht meins: Bei den Thrillern, die eher ins Kriminalistische gehen, merkt
man nach meinem Empfinden einfach zu oft, dass die Autoren selbst nicht „vom
Fach“ kommen, während es bei Actionthrillern oder Mystery-Thrillern meistens irgendeinen
Punkt gibt, der die ganze Geschichte zu abstrus oder unlogisch werden lässt.
Daher habe ich einfach die Dinge genommen, die mir an den einzelnen Genres
gefallen, und die mir weniger gefallenden Elemente weggelassen. 

K & K: In deinem Buch spielen verschiedene Versorgerclans eine politische Rolle.
Gab es reale politische Ereignisse, aus der Vergangenheit oder Gegenwart, die
du mit in deine Geschichte hast einfließen lassen? 

Axel Saalbach: In der gleichen Woche, in der ich im Frühjahr
2012 mit dem Schreiben der Geschichte angefangen hatte, hatte Wladimir Putin gerade
einen Glückwunschanruf von Angela Merkel zur gewonnenen Präsidentschaftswahl
bekommen. Damals waren die deutsche und die russische Führung also noch dicke
Freunde. 😉 Daran kann man gut sehen, wie schnelllebig die Realität ist,
weswegen es mir aufgrund des weit in die Zukunft verlagerten Szenarios nicht
sinnvoll erschien, Ereignisse aus der Jetztzeit oder Vergangenheit so lange
nachwirken zu lassen, dass sie in meinem „Zukunftsdeutschland“ noch eine Rolle
spielen. Ich hatte vorübergehend in Betracht gezogen, den Zar Putin zu nennen,
es dann aber für albern befunden und auf einen Namen verzichtet. 😉 

K & K: Deine Geschichte beschreibt ein Leben ohne Technologien, was auf der einen
Seite bedrohlich wirkt, auf der anderen jedoch erleichternd. Haben die
Recherchen zu diesem Thema etwas an deinem alltäglichen Lebensstil geändert? Kannst du dir ein  Leben ohne den Luxus, den viele Technologien
bieten, vorstellen? Was würdest du am meisten vermissen? 

Axel Saalbach: Realistisch betrachtet das gute Essen, das im
Endeffekt ja auch nur das Endergebnis einer langen Kette an Technologieeinsatz
ist, und die Möglichkeit, mit kurzen Wegen alles zu bekommen, was man im
Wesentlichen zum Leben braucht. Allerdings würde ich meinen Lebensstil nicht
wegen eines Buches ändern, weder wegen eines selbst geschriebenen noch wegen
eines anderen. Ich glaube, ich habe schon genau den Mittelweg an Bequemlichkeit
auf der einen und Verzicht auf der anderen Seite ausgewählt, der mir am ehesten
entspricht. 😉 

K & K: Hast du viel Recherchearbeit betrieben – und wenn ja, in welcher Hinsicht?
Die Handlung spielt beispielsweise unter anderem im Berlin der Zukunft: Hast du
viele Hauptstadt-Trips hinter dir?

Axel Saalbach: Der vergleichsweise geringe Rechercheaufwand
ist einer der großen Vorteile einer Dystopie, wenn man sie weit genug in die
Zukunft legt. Sprich: Was man nicht so einfach herausfinden kann, das wird
einfach vom hypothetischen Rad der Zeit überrollt und aus der Story gestrichen.
😉 Dadurch kann man sich Recherche sparen und viel der eigenen Fantasie
überlassen. Bei meinem neuen Projekt, das keine Dystopie werden wird, sondern
im Hier und Jetzt spielen soll und dabei Bezug auf ein paar vergangene
Ereignisse nehmen wird, wird es wiederum das komplette Gegenteil, es steht
jetzt ein massiver Brocken Recherchearbeit vor mir. Aber diese Abwechslung ist
eigentlich ganz angenehm. 

K & K: Wie sind deine Jungautor-Erfahrungen bisher verlaufen – gibt es Hoffnung
auf ein weiteres Werk von dir?

Axel Saalbach: „Das Haus Komarow“ hat es erfreulicherweise
geschafft, bei Amazon für kurze Zeit der „Aufsteiger des Tages“ zu sein. Am
gleichen Tag wurde der Nobelpreis für Literatur an Patrick Modiano verliehen.
Kurz vor Mitternacht verdrängten zwei seiner Bücher „Das Haus Komarow“ vom
Spitzenplatz der Amazon-Liste. Von wirklich erwähnenswerten Erfolgen als Autor
kann ich zwar noch nicht sprechen, aber ich kann immerhin schon mal von mir
behaupten, dass Modiano an dem Tag, als er Nobelpreisträger wurde, mein Nachfolger
wurde. 😉
Ich habe ein zweites Buch mehr oder wenig fertiggestellt, aber dieses wird erst
einmal eine Weile in meiner Schublade verbleiben. Ich habe schon gemerkt, dass
es nicht einfach ist, mit einer Deutschland-Dystopie und einem russischen Namen
im Titel zu punkten. Besonders bezeichnend war in dem Zusammenhang der
Kommentar einer Internet-Userin, die zum Schluss kam, mein Buch sei vermutlich
nichts für sie, da es sicher „zu politisch“ wäre, zumal vom „Balkankrieg“ (!?)
die Rede sei. Dabei ist mein Buch weder politisch, noch hat es in irgendeiner
Weise etwas mit der Balkanhalbinsel zu tun. Wenn ich daraus etwas gelernt habe,
dann eines: Um als unbeschriebenes Blatt zu punkten, muss man sich erst einmal
vielen ungeschriebenen Gesetzen unterordnen. Die meisten Leute, die mein Buch
bisher gelesen haben, waren hinterher zufrieden oder begeistert, nur ist es
schwer, Leute überhaupt dazu zu bringen, erst einmal in das Buch
hineinzuschauen. Nicht umsonst sind die erfolgreichsten Autoren bei Amazon solche,
die einfache Geschichten für junge weibliche Leser schreiben und dabei auf
vielfach erprobte Szenarien setzen.
Auch wenn man von seinem eigenen Geschriebenen voll und ganz überzeugt ist,
sollte man als (in meinem Fall nicht mehr ganz so junger) Jungautor mit einem
gewissen Grad an Demut an die Buchwelt herantreten – es gibt schließlich allein
in deutscher Sprache etwa hunderttausend Neuerscheinungen pro Jahr, und kein
Leser hat ausgerechnet auf Newcomer XYZ gewartet.Die Buchwelt ist letztlich
relativ starr und bewegt sich nur langsam. Leser sind für neue Ideen und neue
Autoren zwar durchaus offen, aber ohne eine große Propagandamaschinerie im
Hintergrund oder glückliche Fügung, die ein spezielles Buch viral durchstarten
lässt, bekommt die potenzielle Leserschaft davon ja erst gar nichts mit. Ehe
ich viele Bücher schreibe, von denen kaum jemand Notiz nimmt, habe ich mir
deshalb Gedanken gemacht, was ich schreiben könnte, das mir einerseits beim
Verfassen Spaß bereitet, gleichzeitig aber ein ganzes Stück näher am
„Mainstream“ sein wird als eine Dystopie mit einem merkwürdigen russischen
Namen im Titel. 😉 Ich meine, eine passende Idee dafür zu haben, und kürzlich
habe ich damit begonnen, sie in die Tat umzusetzen. Und wenn dies gelingt, wie
ich es mir erhoffe, werden dann hoffentlich nachträglich auch noch Leute ins
„Haus Komarow“ hineinschnuppern und bemerken, dass hinter dem Namen eine
Geschichte steckt, die ihnen doch viel besser gefallen könnte, als sie beim
Hören des Titels denken. 😉 

K & K: Du bist Chef von „leserkanone.de“ – was ist das für eine Website
und wie bist du auf die Idee gekommen, sie zu gründen?

Axel Saalbach: Leserkanone wurde von mir und einigen anderen
als eine einfache Rezensionsseite für Bücher gegründet, die bewusst auf die
üblichen sozialen Funktionen ähnlicher Seiten verzichtet. Ziel war es, dass es
keine „gläsernen Buchleser“ geben sollte, über deren Leseverhalten man durch
einen Klick alles herausfinden kann, sondern stattdessen die Bücher selbst noch
stärker in den Mittelpunkt zu rücken: Was ist zum Beispiel das beste Buch zum
Thema „Serienmörder“? Welches ist das beste Buch zum Thema „Katzen“? Die User
können also Bücher bewerten und rezensieren, ohne dass man anhand ihrer Profile
ihr halbes Leben analysieren kann, sie können Bücher gewinnen, und Autoren und
ihren neuen Büchern wird gelegentlich Platz auf der Hauptseite eingeräumt. 

K & K: Was machst du sonst noch – außer Bücher zu schreiben und Websites zu
entwerfen? 

Axel Saalbach: Ich habe nach dem Ende meines Studiums ein
Unternehmen gegründet, das europaweit süße Dick- und Dünnmacher vertreibt. In
behördlichen Formularen müsste ich mich daher „Geschäftsführer“ nennen, aber
auch nach mehreren Jahren finde ich es immer noch merkwürdig, mich selbst so zu
bezeichnen. Davon abgesehen leite ich diverse Internetportale oder arbeite an
ihnen mit. 

K & K: Hattest du genug vom rezensieren und wolltest einmal die Seiten wechseln,
oder wie kam es zu dem Entschluss, dieses Erstlingswerk zu verfassen? 

Axel Saalbach: Vor vierzehn Jahren habe ich gemeinsam mit
einem Augsburger Studenten, der wie ich in einem „Weisheitsforum“ genannten
Bulletin Board unterwegs war, in Folge verschiedener merkwürdiger Umstände eine
Homepage zum Thema Kampfsport gegründet, nämlich Genickbruch.com. Wer von Zeit
zu Zeit „Markus Lanz“ schaut, wird womöglich vor kurzem davon gehört haben,
denn der lustige Moderatorendarsteller aus dem ZDF-Nachtfernsehen zeigte sich
in seiner Sendung vom 16. Oktober schwer begeistert vom Namen der Seite und kam
zum Schluss, dass sie vermutlich „topseriös“ sei. 😉 Im Laufe der Jahre habe
ich etwa hundert Kolumnen für die Seite veröffentlicht und brachte es nach und
nach auf eine fünfstellige Leserzahl pro Ausgabe. Entsprechend oft wurde ich
auch von den Lesern angeschrieben. Wie das hierzulande so ist, waren viele
Einsendungen amüsante Beschimpfungen, es gab aber auch unzählige Ermutigungen,
es nicht nur bei kurzen Kolumnen zu belassen, sondern auch mal etwas
„Richtiges“ zu schreiben. Der Gedanke blieb immer im Hinterkopf, und als ich
dann endlich genügend Zeit dafür hatte, habe ich ihn in die Tat umgesetzt. 

K & K: Was wünschst du dir von deiner Leserschaft oder dem deutschen Buchmarkt –
gibt es Eindrücke, Vorschläge oder Kritik, die du (mit)teilen möchtest? 

Axel Saalbach: Ich werde mich hüten, die Leserschaft oder den
Buchmarkt zu kritisieren. 😉 Letztlich ist es der Autor, der sich an den Lesern
und am Markt orientieren muss, wenn er seine Bücher an den Mann bringen will,
und nicht umgekehrt.
Ich selbst mag es merkwürdig finden, dass Männer im Vergleich zu Frauen viel
weniger lesen, dass auch die gefühlt eintausendste Geschichte über romantische
Vampire, Gestaltwandler und Highlander noch einschlägt wie eine Bombe, dass
viele Frauen gerne Bücher über Frauen lesen, die „unterworfen“ werden, dass
Kritiker den Deutschen Buchpreis an Bücher vergeben, die von Internetusern den
Rezensionen nach zu urteilen miserabel gefunden werden, und so weiter. Aber so
ist das eben, und relevant ist nicht meine Einzelmeinung, sondern die der
Mehrheit. Im Gegensatz zum Zukunftsdeutschland im „Haus Komarow“ ist der
Buchmarkt eben Ergebnis eines weitgehend demokratischen Prozesses. 😉

 

Wenn ihr jetzt so richtig neugierig auf die Geschichte seid, dann gibt es jetzt die Möglichkeit ein Exemplar von „Das Haus Komarow“ zu gewinnen. Um an dem Gewinnspiel teilnehmen zu können, hinterlasst bis zum 10.12.2014 einen Kommentar, in dem ihr uns verratet, wie euch die Leseprobe zum Buch gefallen hat. Alternativ könnt ihr gerne eine E-Mail an k.rieck1(at)web.de mit dem Betreff: „Nachgefragt“ schreiben. Zusätzlich solltet ihr 18 Jahre alt sein (oder die Erlaubnis eurer Eltern haben) und einen Wohnort in Deutschland haben.

Viel Glück!Update (14.12.2014): Tadaaa: Wir haben ausgelost! Über ein Exemplar des Romans „Das Haus Komarow“ darf sich Alethia von Alethias Welt freuen. Herzlichen Glückwunsch! Bitte schicke uns Deine Adresse an k.rieck[at]web.de, damit sich das Buch auf den Weg zu dir machen kann.

Das Haus Komarow von Axel Saalbach

Broschiert: 447 Seiten 
Verlag: Latos Verlag
Erscheinungstermin: 24. Oktober 2014 
ISBN: 978-3943308587

 

6 Replies to “[Interview] Nachgefragt bei Axel Saalbach

  1. Ich finde Autoreninterviews immer toll und Axel Saalbach wirkt mir hier sehr sympatisch (ich kannte ihn noch nicht vorher und habe auf jeden Fall einen guten EIndruck von ihm gewonnen). DIe Leseprobe hat mic sehr neugierig gemacht und der Schreibstil mir bisher gut gefallen,d aher würde ich gerne in den Lostopf hüpfen. 🙂
    Liebe Grüße, krissy
    http://www.tausendbuecher.blogspot.de, krissysmail(at)web.de

  2. Ein sehr interessantes Interview mit einem Autor, den ich zuvor nicht kannte.
    Ich fand es ziemlich spannend mehr über ihn, seine Gedankengänge, seine kritische Haltung zum Buchhandel und natürlich über die Hintergründe des Buches zu lesen.
    Endlich mal wieder eine Dystopie, die in Deutschland spielt und nicht nach Schema F verläuft!
    Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen.
    Ein angenehmer, flüssiger Schreibstil.
    Der Hund heißt Diesel <3
    Liebe Grüße, Aletheia
    Hekate85@gmx.de

  3. Hallo,
    Ich fand das Interview sehr interessant hat mir gut gefallen vorallem der steckbrief
    Die Hintergründe Infos wären sehr interessant jetzt möchte ich das Buch erstreckt lesen.
    Ich würde gerne für die dystopie in den Lostopf hüpfen ,es ist mein lieblingsgrene also dann erst recht.
    Lg sarah
    Sarah.girl15@hotmail.de

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