Florian Dirks
Copyright: Florian Dirks

Liebe Leseratten, heute werdet ihr verwöhnt, denn wir möchten euch gerne den Autor und pensionierten Journalisten Florian Dirks vorstellen. Er wurde am 8. Juli 1938 in Frankfurt geboren, wo er bis 1944 auch gelebt hat. Zu diesem Zeitpunkt machten englische Bomber einen weiteren Aufenthalt in Frankfurt unmöglich. Nach einer Evakuierung fand sich Florian in einem Kinderheim in Deggendorf, Niederbayern, wieder, wo er lesen lernte. Einer seiner ersten Leseerfahrungen war „Pinocchio“ von Carlo Collodi – ein prägendes Erlebnis, auf das wir später zurückkommen werden. Nach einer turbulenten Jugendzeit, unter anderem in Frankreich, kam er dann zum WDR in Köln und schließlich 1962 zum ZDF, wo er bis 1996 als Redakteur Sendungen gemacht hat. Nachdem er seine Karriere beim ZDF, durch die er jedes Land der Welt bereisen durfte, beendet hatte, beschloss er, seine vielfältige Erfahrung mit der Welt zu teilen und fing an, Bücher abseits des Mainstream zu publizieren. Heute hält er, wenn er nicht gerade an seinem Computer sitzt und neue Bücher schreibt, Lesungen und spielt mit Leidenschaft Tennis.


Bevor wir anfangen, hier zunächst ein paar Worte zu seinen bisher erschienenen Büchern:

Buch Von großen und kleinen Zauberern Märchengeschichten
Copyright: Florian Dirks

Florian Dirks schreibt in seinem Buch Von großen und kleinen Zauberern Märchengeschichten. Denn obwohl wir uns im Zeitalter der Turing-Galaxis befinden, lässt es sich doch hervorragend mit der Gutenberg-Galaxis verbinden – Märchen sind schließlich zeitlos. Es gibt Volksmärchen in allen Teilen der Welt, da lange Zeit – noch bevor Menschen anfingen Gedanken schriftlich zu archivieren – Überlieferungen mündlich tradiert wurden, was durch Sagen und Legenden (oder auch Lieder und Gedichte) am einfachsten gelang. Neuere Märchen erzählen von Hexen, Zauberern und anderen Fabelwesen, die eine verlockende Welt hinter der alltäglichen versprechen. Aber warum sind Märchen damals wie heute so populär? Weil sie Platz zum Träumen lassen und nicht nur Fantastisches lebendig werden lassen, sondern auch eine warmherzige Welt, in der das Gute über das Böse siegt, erschaffen. Und das ist einfach fabelhaft.

Dreharbeiten - Filmgeschichten
Copyright: Florian Dirks

In Dreharbeiten geht es dann weniger fantastisch, sondern geradezu realistisch zu – auch wenn von einer Realität berichtet wird, die für die meisten von uns genauso

spannend und fantastisch sein dürfte, wie eine
Märchenwelt. Denn Dirks erzählt über seine Erfahrungen beim Fernsehen und schildert Erlebnisse aus seiner vierzigjährigen Berufserfahrung beim ZDF.

Weil seine Geschichten, die sich sowohl zum Lesen als auch zum Vorlesen eignen, uns gefallen, haben wir ihn zu seinem neuen Schriftsteller-Dasein befragt. Das möchten wir natürlich gerne mit unseren treuen Lesern und Leserinnen teilen. Und auch euer Bedürfnis nach Fragen und Antworten soll nicht unbefriedigt bleiben: Ihr könnt dem Autor per Kommentarfunktion gerne bis zum 15. Juni mit allem löchern, was euch in den Kopf kommt. Unsere Fragen sollten erste Neugier bei euch wecken, aber wurden auch bewusst klein gehalten, damit euch Raum für Kommunikation mit dem Autor bleibt. Wir verlosen unter allen Fragestellern zwei seiner Werke, also ein Exemplar von Dreharbeiten und ein Exemplar von Von großen und kleinen Zauberern. Unter dem Interview findet ihr die Gewinnspielbedingungen. Und nun wünschen wir euch viel Spaß bei Interview und Fragerunde!

Krinkelkroken: „Guten Tag, Florian! Ich freue mich sehr, dich heute ausfragen zu dürfen. Es ist toll, dass du dich auch unseren Lesern und Leserinnen stellst. Kommen wir gleich zu ersten Frage, die mir seit längerem auf der Seele brennt: Du hast als Fernsehredakteur beim ZDF gearbeitet, was unglaublich interessant ist – was hast du da so gemacht?“

Florian Dirks: „Eine Sendung nach der anderen – von dem kleinen Vorfilm von 2 Minuten zu irgendeinem Ereignis, bis hin zu 6 mal 90 Minuten Spielserie. Das meiste aber waren Dokumentationen von 30 oder 45 Minuten. In erster Linie soziale Themen: Obdachlosigkeit, das Leben von Schwerstbehinderten in Bethel, Hunger in Vietnam, Apartheid in Südafrika und so weiter.“

K: „Wow, das hört sich wahrlich faszinierend an. Sind deine Erlebnisse in deine Bücher eingeflossen, oder möchtest du sie noch niederschreiben? Du hast doch bestimmt jede Menge grandiose Geschichten auf Lager?“

FD: „Einige abenteuerliche Erlebnisse – zum Beispiel: ‚Am Ufer des Umfolozi‘ – oder auch anrührende, wie ‚Jörg und sein Schatten‘, habe ich schon in dem Buch Dreharbeiten niedergelegt.
Natürlich gibt es noch eine Menge anderer Begebenheiten und Geschichten, die ich vielleicht irgendwann mal aufschreiben werde. Dabei kommt es darauf an, wann mir was einfällt.
Es funktioniert nicht, dass ich mich hinsetze und mir vornehme: jetzt schreibe ich lauter Geschichten aus dem Fernsehen. Der Weg ist ein anderer: ich sehe zum Beispiel in einem Prospekt, in einem Journal oder auch im Fernsehen Bilder einer Stadt und dabei kommt eine Erinnerung hoch, die mich dazu anregt, sie aufzuschreiben. Wenn dann genügend Geschichten beisammen sind, dann ist so ein Buch wie ‚Dreharbeiten‘ fertig.“

K: „In Dreharbeiten erzählst du von deiner Erfahrung beim ZDF. Das ist wahnsinnig interessant, vor allem weil sich das Fernsehen inzwischen sehr verändert hat. Was hat dich dazu bewegt, es mit der Welt zu teilen?“

FD: „Der Titel ‚Dreharbeiten‘ bezieht sich, wenn man es genau nimmt auf die ersten 35 Jahre des Fernsehens. Inzwischen ist der Film, mit dem damals gedreht wurde, nicht mehr im Repertoire der Fernsehmacher. Heute wird auf Video aufgezeichnet. Erstens klingt ‚Dreharbeiten‘ viel schöner als etwa ‚Aufzeichnungsarbeiten‘ und zweitens erzählt das Buch Ereignisse, schildert Personen und Umstände aus der Zeit, als noch mit Film gearbeitet wurde, als man noch im Schneideraum Filmstreifen auseinander schnitt, Szenen aneinander klebte und hoffte, dass die Klebestelle halten würde. In dem Buch wird aber nicht nur von persönlichen Erlebnissen berichtet, sondern es werden stellenweise auch Arbeitsabläufe und Methoden, die zu einer Fernsehsendung führen, erklärt. Also genau das, was ein Fernsehjournalist in fast 40 Jahren erlebt und gelernt hat. Also Dreharbeiten sind Schilderungen aus meinem Berufsleben. Was man halt so als Fernsehmacher erlebt hat und was von Bedeutung war.“

K: „Als Fernsehjournalist bist du sicher ganz schön herumgekommen. Worin bestand deine Arbeit außerhalb des Studios?“

FD: „Stimmt. Ich habe auf allen Kontinenten gedreht, Filme gemacht. Das war das Faszinierende an meinem Beruf. Man lernte die Welt kennen. Das ist in jedem Fall aufregend. Eine Stadt wie Sydney – einfach nur wunderschön oder die Romantik am Ufer des Mekong, die durch nichts zu übertreffen ist – wobei man natürlich weiß, dass das Leben der Menschen dort keineswegs romantisch ist – oder die Schönheit Afrikas, vor allem Südafrikas vergisst man nie. Das ist ein Mosaik wunderschöner Erinnerungen.“

K: „Kannst du beschreiben, auf welche Weise dich dieser abwechslungsreiche Beruf geprägt hat? Im ersten Moment klingt es, als hättest du den Traum aller Journalismus-Studenten gelebt. Gibt es auch Aspekte, die weniger schillernd sind?“

FD: „Da der Mensch ja so konditioniert ist, dass er die angenehmen Erinnerungen besser und länger speichert als die unangenehmen, scheint es mir in der Rückschau tatsächlich so, als hätte ich den Traum eines jeden Journalismus-Studenten gelebt. Es gab vor allem in den ersten Jahren natürlich auch weniger angenehme Situationen, die man durchzustehen hatte. Ursache dafür war manchmal die Zusammensetzung eines Teams. Ein alter versierter Kameramann und ein ganz junger Redakteur. Wenn da die Chemie nicht stimmte, konnte der Kameramann einen ganz schön ins Messer laufen lassen. Ist mir natürlich auch passiert. Dagegen half nur, sich so viel Wissen über Einstellungen, Bildgestaltung und Schnitt anzueignen, dass der Kameramann merkte, dass er mit dem jungen Redakteur nicht Schlitten fahren konnte. Wenn, was mitunter vorkam, der Kameramann die konstruktive Mitarbeit verweigerte und impertinent fragte: „Wo soll ich die Kamera hinstellen?“, musste man ihm klipp und klar sagen: Hier, auf diesen Punkt. Wenn man ihm dann noch erklärte, welchen Ausschnitt er zu nehmen hatte, dann wurde er meistens williger. Generell lernt man in diesem Beruf Toleranz, weil man mit unendlichen vielen Leuten zu tun hat. Da wird man entweder Misanthrop oder Menschenfreund. Ich habe mich darum bemüht, letzteres zu werden.“

K: „Heute schreibst Du ja teilweise ganz andere Sachen als früher im Fernsehen. Märchen zum Beispiel oder Geschichten, die zwar auch vom Fernsehen berichten, aber natürlich nicht als Texte zu sehen sind.“

FD: „Heute schreibe ich Geschichten, die mir so einfallen, knipse meine Phantasie an, erzähle Märchen oder beschreibe Ereignisse und Leute. Mitgenommen aus meinem Beruf habe ich allerdings den Schreibstil. Texte zu Sendungen müssen ja so klar und verständlich sein, dass der Zuschauer den Inhalt sofort begreift, beim ersten und einzigen Hören. Er kann ja nicht zurückblättern und sich einen Satz noch einmal zu Gemüte führen. So schreibe ich gut verständlich und in einem Stil, der sich besonders gut zum Vorlesen eignet. Bei Lesungen habe ich damit auch immer Erfolg.“

K: „Dein Buch Von großen und kleinen Zauberern handelt beispielsweise von Märchen. Was hat dich zu diesem Thema gebracht, das so ganz anders ist, als eine Fernsehreportage. Was hat dich bewegt, Märchengeschichten schreiben?“

FD: „Märchen sind faszinierend. Ich habe Märchen aller Art schon immer gemocht und gern gelesen. Ursächlich dafür mag sein, dass die erste Geschichte, bei der mir als kleiner Junge der Übergang vom Buchstabieren zum flüssigen Lesen gelang ‚Pinocchio‘ (Das hölzerne Bengele) war. Außerdem ist die Vorstellung, zaubern zu können, wunderbar. Deswegen beschreibe ich auch keine wirklich bösartigen Zauberer, sondern immer nur solche, die ihre Macht im Rahmen der Gerechtigkeit einsetzen, die ihre Umwelt letzten Endes positiv verändern. Aber es kommt noch etwas hinzu: beim Schreiben von Märchen kann man seinem Hang zur Sentimentalität, ja sogar bis an die Grenze des Kitsches, nachgeben. Für mich ist das in einer Zeit, in der alles immer schneller, höher, größer, bunter und lauter wird, ein mit Befriedigung genossener Ausgleich. Märchen sind – und das ist ihr großes Plus – unzeitgemäß.“

K: „Warum liegen dir ausgerechnet solche Geschichten am Herzen? Oder anders gesagt: Was unterscheidet deine Bücher vom Mainstream?“

FD: „Das ist eine Frage, die ich nicht so ohne weiteres beantworten kann. Ich mag halt Geschichten die irgendwie gut ausgehen. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass ich nur in den ersten zehn Jahren meines Lebens Schlechtes und Katastrophales – Krieg, Bomben, Hunger – erlebt habe und dass es danach eigentlich immer aufwärts ging. Das heißt: mein Leben hat ein „happy end“ und das gebe ich ganz automatisch weiter – versuche es zumindest.“

K: „Und was hat dich überhaupt dazu verleitet Schriftsteller zu werden? Man könnte ja auch meinen, dass jemand, der 40 Jahre lang für das Fernsehen getextet hat, nach seiner Pensionierung den Griffel erleichtert von sich schmeißt.“

FD: „Es macht mir Spaß, bringt Freude. Ich war schon immer einer, der gerne erzählt und weil man ja nicht immer interessierte Zuhörer findet, erzählte ich früher halt meiner Schreibmaschine, heute dem Computer.“

K: „Haha, also in mir hast du schon jetzt einen gefesselten Zuhörer gefunden. Ist das Schreibtalent bei dir irgendwie angeboren? Hast du schon immer gerne geschrieben, oder wurde das erst durch den Beruf gefördert?“

FD: „Das Schreiben gehörte zu unserer Familie. Mein Großvater schrieb, mein Vater war Schriftleiter – so hießen damals die Redakteure – des Lokalteils beim Frankfurter Generalanzeiger, mein Onkel schrieb und auch meine Mutter. Ich selbst kam erst durch meinen Beruf als Fernsehredakteur zum Schreiben. Wenn man einen Film macht, muss ja in den allermeisten Fällen ein kommentierender Text dazu. Am Anfang fiel mir das ziemlich schwer uns ich machte alle typischen Anfängerfehler, beschrieb Sachen, die man sah und machte zu viel Text und so weiter. Mit den Jahren wurde das immer leichter und ich galt als guter Texter. Heute könnte ich mir ein Leben ohne Schreiben nicht mehr vorstellen.“

K: „Das ist schön: Schriftstellertum als Familienbeschäftigung. Du hat nicht zufällig etwas mit Walter Dirks zu tun, der zusammen mit Eugen Kogon ab 1946 die Frankfurter Hefte herausgegeben hat?“

FD: „Doch, habe ich. Walter Dirks war der älteste Bruder meines Vaters und mein Patenonkel. Da mein Vater in Russland gefallen ist, hat sich Walter Dirks, mein Onkel Walter, in viel stärkerem Maße, als ich es damals wusste, um mein Wohlergehen gekümmert. Er war nicht nur ein außerordentlich kluger und gescheiter Mann, sondern auch ein sehr feiner Mann.“

K: „Du scheinst vor weiteren Ideen zu sprühen. Fällt dir das Schreiben immer leicht? Ich selbst schreibe wissenschaftliche Texte und muss sagen, dass ich mir manchmal ganz schön einen abbreche.“

FD: „Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt Tage, da kann ich gar nicht so schnell schreiben, wie mir die Sätze einfallen und dann gibt es Phasen, da stochere ich wie in einem Nebel rum, verwerfe Worte, ganze Sätze oder Abschnitte. Dann stecke ich meistens auf und warte auf den nächsten Tag.“

K: „Das beruhigt mich, da geht es dir also nicht anders als mir. Wo kann man deine Bücher finden, oder verkaufst du sie nicht?“

FD: „Natürlich verkaufe ich sie. Sogar sehr gerne. Sie lassen sich direkt über meinen Verlag „Shaker Media“ beziehen oder auch über Amazon – aber dann nur als Ebook. Ich selber habe auch noch etliche Exemplare hier liegen. Die verkaufen sich aber ganz schlecht. Das liegt wohl daran, dass ich zwar ganz gut schreibe – zumindest mir das einbilde, aber offensichtlich nicht schlau genug bin, die Bücher zu vermarkten. Wenn ich davon leben müsste, wäre ich längst verhungert. Aber glücklicherweise muss ich das nicht. Ich schreibe also nicht, um zu leben, sondern ich lebe um zu schreiben.“

K:„Wie ich dich einschätze, sitzt du längst wieder am Computer und haust in die Tasten. Möchtest du deiner neugierigen Fragestellerin vielleicht etwas mehr dazu verraten – was schreibst du gerade?“

FD: „An einer Geschichte über einen Obdachlosen. Aber daran schreibe ich nicht nur. Ich lebe in der Geschichte. Das ist mir vorher so noch nie passiert. Irgendwie habe ich eine Beziehung zu den Personen in der Geschichte und ich weiß manchmal auch nicht, wohin sie sich entwickeln. Es ist ein wenig so, als ob ich mit dem Fahrrad in einer unbekannten Gegend einen Berg herunterrolle und nicht weiß, wohin die Straße führt. Spannend.“

K: „So hört es sich an. Dann können wir also gespannt sein, was es mit dem Obdachlosen auf sich hat. Ich hoffe, du lässt von dir hören, wenn das Buch fertig ist. Bis dahin vergnügen wir uns mit einer Verlosung deiner bereits erschienenen Bücher. Vielen, vielen Dank für deine Zeit, Florian. Ich wünsche dir alles Gute und dass die Tasten nicht stillstehen mögen.“
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Ich hoffe, dass euch, liebe Blog-Leser und -Leserinnen, das Interview gefallen hat. Wer nun neugierig geworden ist, der darf seine Fragen per Kommentar an den Autor stellen, den ihr im Übrigen gerne duzen könnt. Bitte habt Verständnis, dass Florian nicht alle Kommentare umgehend beantworten kann. Unter allen Kommentaren, die bis zum 15. Juni eingegangen sind, verlosen wir je ein Exemplar von Von großen und kleinen Zauberern und ein Exemplar von Dreharbeiten, Vielen Dank an Florian Dirks nochmal an dieser Stelle, der sich und die Bücher zur Verfügung stellt.

Zu den Gewinnspielbedingungen: Mitmachen darf jeder, der mindestens 14 Jahre alt ist und wer einen Wohnsitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz hat. Alle im Alter von 14 bis 18 brauchen das Einverständnis ihrer Eltern. Fragen dürft ihr natürlich stellen so viele ihr wollt, es kommt aber immer nur ein Los pro Haushalt in den Lostopf. Im Kommentar könnt ihr angeben, für welches der beiden Bücher ihr euch interessiert, ansonsten werdet ihr für beide vermerkt. Die Verlosung geht bis einschließlich 15. Juni 2013.

24 Replies to “Interview und Fragerunde mit Florian Dirks + Buchverlosung

    1. Hi Moosbeere

      selbstverständlich lese ich auch privat Bücher. Oft und gerne. Eines meiner Themen ist neuere Geschichte. Vor allem das 3. Reich. Das hängt auch damit zusammen, dass ich – in dem Interview ist davon ja die Rede – von Eugen Kogon, einem Freund meines Onkels, sein so wichtiges Buch ‚Der SS-Staat‘ schon als Junge bekommen habe. Ich habe ein Erstausgabe hier. Früher las ich natürlich auch Romane – Krimis, SF, Geschichten von Seehelden etc. – die heute noch hier rumstehen. Inzwischen sind neben der Geschichte vor allem gute Biographien, politische Bücher – Schmidt, Brandt, Barzel, Heuss – und kirchenkritische Bücher – Deschner, Mynarek, Dawkins etc. – meine bevorzugte Lektüre. Als Tip: Der letzte Zeuge von Rochus Misch. Der war bis zum Schluss als Telefonist bei Hitler im Führerbunker.
      Ein Leben ohne Bücher – hier stehen rund 6000 in den Regalen – kann ich mir nicht vorstellen.

      Alles beantwortet?

      Na denn!

      Freundliche Grüße

      Florian

  1. Hallo,
    ein wirklich interessantes Interview!
    Eine Frage kam mir jedoch gleich zu Beginn:
    Was war deine schönste Erfahrung bzw. dein schönstes Erlebnis beim ZDF und welches das, was dir am meisten zu schaffen gemacht hat?
    Viele liebe Grüße
    Charly

    1. Hi Charly, Du fragst nach dem schönsten Erlebnis während meiner Zeit beim ZDF.

      Grundsätzlich waren es zwei Dinge, die eine Kette wunderbarer Erlebnisse darstellen. Zum einen die grenzenlose Freiheit, die ich hatte. Die einzige Begrenzung dieser Freiheit stellte der Sendetermin dar. Alles andere war mir überlassen. Ich schlug ein mich interessierendes Thema vor oder es kam vor, dass ich gefragt wurde, ob ich nicht Lust hätte, über dies oder jenes Thema eine Sendung zu machen. Das konnte ich, wenn es mir nicht passte, ablehnen. Da niemand in der Lage war, in meinen Kopf zu schauen, gab es auch keine Vorgaben. Ich war bei der Planung einer Sendung absolut frei. Die baute ich mir dann im Kopf und auf dem Papier zusammen, organisierte anschließend, wobei die Termingestaltung ganz bei mir lag, die Dreharbeiten, den Schnitt und die Tonbearbeitung. Ich hatte zum Beispiel auch keine Dienstzeiten – außer denen, die ich festgelegt hatte. Freiheit pur, mit der diszipliniert umzugehen, Freude machte.
      Das Zweite war die unglaubliche Vielfalt dessen, was man sah und erlebte. Man hatte immer wieder neue Themen, lernte immer wieder neue Menschen kennen, kriegte Einblicke in zahllose Berufe, erfuhr Schicksale und Umstände. Die Skala reichte von ‚wunderschön‘ bis ‚absolut schrecklich‘.
      Die schönsten Zeiten im ZDF waren für mich zwei mal 7 Wochen 1989 in Vietnam, in Hanoi, Saigon und Can Thon und 4 Monate in Südafrika 1970.
      Zu den wirklich unangenehmen Dinge gehörte es, einen untragbar gewordenen Alkoholiker, zudem Abteilungsleiter war, aus der Redaktion zu entfernen. Das war, weil er sonst ein sehr freundlicher Mensch war, problematisch, aber ich unternahm es und hatte Erfolg. Er insofern auch, als er nach einer Kur trocken blieb und auf einem anderen Posten im Haus zufrieden seiner Pensionierung entgegensah.

      Ich hoffe, Du bist mit der Antwort zufrieden.

      Freundliche Grüße

      Florian

  2. Hallo,
    Das Interview ist toll.
    Mich täte mal interessieren wielange schreibst du in etwa an einem Buch? Was inspiriert dich beim schreiben? Hast Du zum einen einen speziellen Platz/Ort, oder gar Musik im Hintergrund laufen?

    LG Manuela S.
    schlafmuetze2106@yahoo.de

    1. Hi Manuela, das mit der Zeit, die es braucht, um ein Buch fertig zu machen, kann man kaum seriös beantworten. Bei den Märchen war es so, dass ich einige schon vor langer Zeit geschrieben habe. Beispiel ist die Geschichte mit den Zeigern. Die haben meine Kinder schon vor Jahrzehnten auf einem Wendehammer nachgespielt. Andere Märchen fielen mir irgendwann ein und ich schrieb sie dann ziemlich rasch. Bei den Dreharbeiten dauerte es wohl ein gutes halbe Jahr, bis das Buch fertig war.
      Im Moment schreibe ich seit vier Monaten an einer Geschichte, die jetzt bald fertig sein wird. Sie ist jetzt etwa 280 Buchseiten lang.
      Die Ideen zu den Geschichten kommen auf ganz unterschiedliche Weise auf mich zu. Ich fahre im Auto und sehe am Straßenrand eine Krähe, die relativ gelassen mein Auto an sich vorbeifahren lässt. Ich überlege, das es lustig wäre, sich mit so einem Vogel mal zu unterhalten und das ist dann schon der Anfang. Ich phantasiere ein wenig und dann schreibe ich ein Märchen, wie ‚Felix, der Rabe‘.
      ‚Dreharbeiten‘ ist dagegen reines Erzählen von Dingen, die ich als Fernsehredakteur erlebt habe. Wie im Interview gesagt: man findet nicht immer Zuhörer – die die Geschichten nicht schon kennen. Also schreibe ich sie.
      Einen festen Arbeitsplatz habe ich, einen Computerschrank, vor dem ich sitze. Musik würde mich beim Schreiben stören.

      Alles beantwortet?
      Freundliche Grüße

      Florian

    1. Hi Crisy, Du hast bereits meine Antwort per mail erhalten. Ich will aber trotzdem hier noch eine reinstellen, weiß aber nicht, ob mir das gelingt.

      selbstverständlich lese ich auch privat Bücher. Oft und gerne. Eines meiner Themen ist neuere Geschichte. Vor allem das 3. Reich. Das hängt auch damit zusammen, dass ich – in dem Interview ist davon ja die Rede – von Eugen Kogon, einem Freund meines Onkels, sein so wichtiges Buch ‚Der SS-Staat‘ schon als Junge bekommen habe. Ich habe ein Erstausgabe hier. Früher las ich natürlich auch Romane – Krimis, SF, Geschichten von Seehelden etc. – die heute noch hier rumstehen. Inzwischen sind neben der Geschichte vor allem gute Biographien, politische Bücher – Schmidt, Brandt, Barzel, Heuss – und kirchenkritische Bücher – Deschner, Mynarek, Dawkins etc. – meine bevorzugte Lektüre. Als Tip: Der letzte Zeuge von Rochus Misch. Der war bis zum Schluss als Telefonist bei Hitler im Führerbunker.
      Ein Leben ohne Bücher – hier stehen rund 6000 in den Regalen – kann ich mir nicht vorstellen.
      LG

      florian

    2. Hi Kathrine, selbstverständlich gibt es einige besondere Schätzchen in meiner Bibliothek. Zum Beispiel eine Faksimile-Ausgabe des ersten Weltatlasses, der Mercator 1595 heruagebracht hat, eine komplette,komfortabel aufgemachte Märchnereihe, oder auch einige Erstausgaben der ganz frühen rororo-Bände, die ich mir in den frühen 50er Jashren – für eine Mark das Stück – gekauft habe. Auch ein paar spanische Antiquitäten aus dem 18. Jahrhundert. Aber natürlich steht auch viel Ramsch in den regalen, Bücher, die ich früher mal gelesen habe und die ich heute eigentlich wegwerfen könnte. Aber ich habe Platz genug, dass sie stehen bleiben können und es gibt ja nichts Dekorativeres als Bücher.
      Ich antworte übrigens mit 'Anonym', weil ich es mit Word Press nicht schaffe. Ich bin wohl zu dämlich dazu.
      Ansonsten ein ganz herzliches Dankeschön, dass wir das Interview in Deinem blog unterbringen konnten.

      LG
      florian

    3. Das hört sich toll an und ich würde zu gerne darin stöbern 🙂 Gibt es denn in Ihrem Umfeld Menschen die in den Genuss dieser Bibliothek kommen?
      Ich muss mich bedanken für das sehr sympathische, offene und sehr interessante Interview.

      LG

    4. Hi Kathrine, ich habe nichts dagegen – gegen das Stöbern, meine ich.
      Außer meiner Frau, die auch liest, kommt niemand auf die Idee, meine Bibliothek zu nutzen. Leider. Meine Kinder haben selber sehr viele Bücher und da sie auch alle noch arbeiten, weniger Zeit zum Lesen und alle nicht so viel Platz, wie er mir zur Verfügung steht.
      Da bei uns in der Familie jeder liest, passiert manchmal Folgendes: meine Kusine, mein Kusin, meine Söhne, meine Tochter rufen an und erzählen mir: "Ich habe gerade ein ganz tolles Buch vor mir liegen. Wirklich ganz toll."
      Nun, dann bin ich am mnächsten Tag in der kleinen Buchhandlung und bestelle mir das Buch. So wächst mein Bestandf immer noch – wenn auch langsam – weiter.

      LG
      florian

    5. Wie schade! 6000 Bücher die in einem Haus stehen und zum größten Teil ja nur stehen. Haben Sie mal mit dem Gedanken gespielt sie wegzugeben? (Natürlich nur die von denen man sich wirklich trennen kann :-))
      So eine lesebegeisterte Familie wünsche ich mir 🙂

      LG

    6. Das Problem dabei ist, dass ich meine Bücher liebe. Natürlich könnte ich von dem 'Ramsch' einen großen Teil weggeben. Aber den will ja keiner. Mich von den guten und immer noch lesenswerten Büchern zu trennen, fiele mir sehr schwer. Bis jetzt hat auch noch keiner gefragt, ob er Bücher von mir haben kann. Glücklicherweise!! 🙂
      Bücher und Lesen gehören in unserer Familie irgendwie automatisch dazu. Bisher war dass so selbstverständlich, dass mir erst jetzt auffällt, dass bei allen Kindern, bei allen Verwandten Wände voller Bücher zu finden sind.
      Die beiden Generationen vor mir und meine Generation, wir schrieben und schreiben auch alle. Ob das so weitergeht bei den Nachkommen, weiß ich nicht.Dank der neuen Technik ist es wohl etwas altmodisch, einfach nur Geschichten zu schreiben. Aber, was nicht ist, kann ja noch werden. Bei mir war es auch nicht so, dass ich als junger Mann den Drang, zu schreben schon verspürt hätte. Das kam er im Laufe der späteren Jahre.

      LG
      florian

  3. Hallo zusammen,

    mich würde interessieren, wie sie sich ablenken, wenn sie mal unbedingt ein bißchen Abwechslung vom Alltag benötigen.

    Ich würde gerne mein Glück für " Von großen und kleinen Zauberern" versuchen.

    Lieben Gruß
    Alexandra

    Ich bin bei lovelybooks unter "dingsbaer" zu erreichen

    1. Hi, Alexandra, ein Pensionär wie ich braucht eigentlich keine Ablenkung vom Alltag, denn er kann den ja immer nach eigenen Vorstellungen interessant gestalten. Wenn ich mal meine Denkmaschine abschalten möchte, dann setze ich mich gerne an mein Puzzle – mindestens 2000 Teile – und konzentriere mich darauf, Teilchen nach Form und Farbe zu finden. Das entspannt ungeheuer.

      Danke für Dein Interesse und leiben Gruß zurück

      f.

  4. Hallo ihr Lieben! Ich habe heimlich ausgelost 🙂
    Über Dreharbeiten darf sich Moosbeere freuen. "Von großen und kleineren Zauberern" geht an: Charlyne. Herzlichen Glückwunsch ihr beiden! Ich brauche noch eure Adressen damit die Bücher bald bei euch einziehen dürfen.

    Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich bei Florian Dierks und bei Krinkelkroken für dieses sehr interessante Interview und die Bücher bedanken. Ich werde mir auf jeden Fall sehr bald "Dreharbeiten" kaufen und mit einer Bekannten zusammen lesen.

    Liebe Grüße!

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