"Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit" von Veronica Roth, Jugendbuch, Dystopie
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Fünf Fraktionen mit völlig verschiedenen Lebensformen – Altruan – die Selbstlosen. Candor – die Freimütigen. Ken – die Wissenden. Amite – die Friedfertigen. Und
schließlich Ferox – die Furchtlosen-
eingepfercht in dem Chicago der fernen Zukunft, und umgeben von einem Zaun. Die
Unterteilung in Fraktionen dient nur dem einen Zweck, dass alle Menschen
friedlich miteinander leben und sich ergänzen können. Jeder Jugendliche wird
mit 16 Jahren in einer Zeremonie – bei den bestimmte Fähigkeiten
herausgefiltert werden – seiner Bestimmung und seiner Fraktion zugeführt. Bei
Beatrice Prior zeigten diese Tests jedoch Fähigkeiten, die zu mehreren
Fraktionen passten und machten sie somit zu einer todgeweihten Unbestimmten.
Die Idee zu einer Zukunftsvision hat mich sehr
fasziniert. Eine Stadt zu schaffen mit einer so besonderen Gesellschaftsform,
in der Menschen sich durch ihre Fähigkeiten auszeichnen, um mit ihnen die
Gesellschaft und die Gemeinschaft zu unterstützen. Wenn man sich dieses System
vor Augen führt, kommt man zwangsläufig zu der Frage: Warum lassen sich
Menschen in ein System pressen? Ihnen muss doch klar sein, dass sie sich auf
diese Weise berechenbarer machen. Schon Band eins von „Die Bestimmung“ hat mir
diese Frage nicht zufriedenstellend beantwortet. Nein, sie wartete mit vielen
anderen Fragen auf eine Fortsetzung, denn es kam wie es kommen musste. Menschen
legen nicht einfach ihr kriegerisches Wesen ab…

In „Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit“ von Veronica Roth
wird die Handlung genau dort aufgegriffen, wo sie in Band eins endete. Viele Altruan, die es nicht schafften zu
fliehen, mussten in einer inszenierten Simulation ihr Leben lassen. Die
Fraktionen wurden erschüttert und gespalten, denn niemand fühlt sich mehr
sicher. Menschen sind auf der Flucht vor ihren eigenen Fraktionen und sind der
Willkür anderer ausgeliefert. Genau wie Tris und Tobias. Auf der Flucht und der
Suche nach mehr Informationen, wird nicht nur ihr Vertrauen auf eine harte
Probe gestellt.
Am Anfang war es etwas schwierig für mich, wieder in die
Geschichte zu kommen. Da ich Band eins vor über einem halben Jahr gelesen habe,
hatte ich Probleme, die Geschehnisse zu rekonstruieren und musste die vielen
Charaktere erst einmal wieder neu zuordnen. Doch nach wenigen Seiten ist es mir
gelungen. Obwohl Veronica Roth ihre Ideen nicht wie Pulver verschießt, ist
dieses Buch sehr handlungsreich, immer wieder überraschend und spannend. Ihren
Stil – bei dem Leser viele Fragen aufzuwerfen – hat sie beibehalten. Genau das
machte das Buch für mich so interessant. Man könnte sagen, dass man als Leser
aufgefordert ist, aktiv an diesem Buch teilzunehmen. Der Leser muss sich eigene
Muster zusammenspinnen, denn Veronica Roth hat zwar ein genaues Konstrukt zu
ihrer Geschichte im Kopf, lässt uns aber nicht immer teilhaben. Oft kommt es zu
logischen Missverständnissen, die aber, wenn man sich die Zeit nimmt und
darüber nachdenkt, einige spannende Ergebnisse liefert. Ich empfand den Freiraum
für mich als Leser sehr angenehm. Auch in der Gestaltung der Charaktere gab es
keine Veränderungen. Sie blieben facettenreich, manchmal eben nicht
sympathisch, aber dafür sehr authentisch und überraschend.
Das Ende dieser Geschichte war für mich sehr interessant
und lässt mich auf einen spannenden Abschluss dieser Trilogie hoffen.
„Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit“ von Veronica Roth
ist eine sehr gelungene, handlungsreiche und überraschende Fortsetzung zu Band
eins „Die Bestimmung“. Die Geschichte lebt von der
genialen Grundidee, die, wenn man über einige Schwachstellen hinweg sieht, mit
Begeisterung zu lesen ist.

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Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit von Veronica Roth
Gebundene Ausgabe: 512 Seiten 
Verlag: cbt 
Erscheinungsdatum: 10. Dezember 2012 
ISBN: 978-3570161562

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