Es sind schon einige Jahre vergangen, nachdem ich Forks und die Welt der Vampire hinter mir gelassen habe. Wie ich die Biss-Reihe geliebt habe! Für mich war es, als würde ich selbst noch einmal 17 Jahre alt sein und frisch verliebt. Als ich den letzten Band beendet hatte, dachte ich, dass ich nie wieder ein Buch finden würden, dass mich auch nur annähernd so begeistern kann wie diese. Auch wenn ich meinen (Liebes-) Kummer längst hinter mir gelassen habe und ich viele großartige und bewegende Geschichten gelesen habe, gehören die Bücher einfach zu mir und meiner Lesensgeschichte. Daher war für mich klar, dass ich auch „Biss zur Mitternachtssonne“ von Stephenie Meyer lesen werde.
Skeptisch war ich vor dem Lesen schon. Schließlich lagen für mich persönlich fast 10 Jahre zwischen „Biss zum Morgengrauen“ und diesem Band. Geschmäcker ändern sich bekanntlich und mittlerweile stehen kaum noch Bücher aus dem Fantasy-Genre auf meinem buchigen Speiseplan. Dennoch wollte ich es unbedingt lesen. Vielleicht kann „Biss zur Mitternachtssonne“ ja doch mein Lesefieber neu entfachen…
Biss zur Mitternachtssonne
Die Geschichte aus „Biss zur Mitternachtssonne“ ist jedem, der die Reihe gelesen hat, bekannt. In diesem Buch wird der Auftakt der Reihe aus der Perspektive von Vampir Edward erzählt. Klingt erst einmal nicht so aufregend. Aber wahrscheinlich war ich nicht die einzige Leserin, die sich beim Lesen oft gefragt hat, was im Kopf des im Sonnenlicht glitzernden Vampirs vor sich geht. Dieses Buch sollte nun die passenden Antworten liefern.
Antworten gab es viele – allerdings auch auf ungestellte Fragen. Denn Edward berichtet nun auch von den Momenten, die der Leser im ersten Buch nicht miterlebt hat. Eben jene, die der Vampir nicht mit Bella verbracht hat. Und allein für diese Einblicke hat es sich für mich absolut gelohnt, dieses Buch zu lesen. So erfuhr ich von vielen Hintergründen aus der Welt der Vampire, die die gesamte Reihe für mich abrundeten.
Das Leiden des jungen Edward
Ich muss gestehen, dass ich besonders nach dem ersten Drittel des Buches geneigt war, die Geschichte bei Seite zu legen. Ich war des Leidens von Edward überdrüssig. Auch wenn es sehr interessant für mich war, in die Gedankenwelt des Vampirs abzutauchen, war ich seine Gefühlsschwankungen mit masochistischem Charakter irgendwann leid. Für meinen Geschmack büßte die literarische Figur Edward dadurch einiges an Charme ein. Aber auch Bella wirkte aus dieser Perspektive verändert und sehr naiv und verlor für mich an Reiz. Doch im Laufe der Seiten wurde das Leiden weniger und die Geschichte wurde wieder viel interessanter für mich. Immer dann, wenn Edward unbekannte und überaus spannende Elemente zutage brachte.
Stephenie Meyer hat mit „Biss zur Mitternachtssonne“ sicher viele Fans der Reihe glücklich gemacht. Insbesondere durch die vielen neuen Eindrücke und Details, die in den anderen Geschichten sehr kurz abgehandelt werden oder gar im Hintergrund bleiben. Mich persönlich hat die Autorin nicht komplett überzeugen können, wie in allen anderen Bänden. Einige vorher schillernde Figuren haben für mich etwas an Glanz verloren. Trotzdem war diese Geschichte für mich eine willkommene und abwechslungsreiche Ergänzung der Biss-Reihe.
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Biss zur Mitternachtssonne von Stephenie Meyer
Originaltitel : Midnight Sun
Übersetzung : Sylke Hachmeister, Annette von der Weppen, Henning Ahrens, Alexandra Rak
Gebundene Ausgabe : 848 Seiten
ISBN-13 : 978-3551584465
Herausgeber : Carlsen
Erscheinungstermin : 4. August 2020
Leseniveau : 14 Jahre
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