"Land in Sicht" von Kristina Steffan, Roman
Copyright: Diana Verlag

Es gibt Menschen, für die alles in geregelten Bahnen
verlaufen muss. Sie haben immer einen Plan zur Hand an den sich auch strickt
gehalten wird. Jedoch haben genau diese Menschen große Probleme, wenn etwas Unvorhergesehenes
passiert, das ihren Plan zu Nichte macht. Genau so ein Mensch ist Charlotta.
Sie liebt ihren gut strukturierten Alltag und scheut Veränderungen. Doch das
Leben richtet sich nicht nach Plänen. Als Charlottas geliebte Großmutter
stirbt, bricht ihre geordnete Welt in sich zusammen. Plötzlich stellt sie das
Leben vor eine große Herausforderung, denn sie erbt ein Haus auf dem Land.
Zukünftig soll sie, zusammen mit ihrer Schwester Lea, in einem Dörfchen mit dem
klangvollen Namen Droggendiel leben. Jetzt heißt es Abschied nehmen von einer
geliebten Person und einem geschätzten Stadtleben.


Dass das Dorfleben alles andere als ruhig und erholsam ist,
spürt Charlotta gleich zu Beginn dieses neuen Lebensabschnitts. Hier gibt es
zwar keine lärmenden Autos auf mehrspurigen und viel befahrenen Straßen oder
Menschenmassen, aber dafür ist jeder Droggendieler bestens informiert und wacht
mit Argusaugen über die neuen Bewohner. Jetzt muss der Rasen einmal pro Woche
gemäht und der Garten bewirtschaftet werden. Selbst die Männer der Müllabfuhr
müssen hier mit Kaffee und Schnittchen begrüßt werden. Versäumnisse werden von
der Dorfgemeinschaft nicht gerne gesehen. Jedoch hat Charlotta weitaus größere
Probleme, denn die Beziehung zu ihrer Schwester Lea ist etwas schwierig. Beide
sind wie Feuer und Wasser und in ihrer Vergangenheit gab es einige Krisen zu
bewältigen, die sie nur noch weiter voneinander entfernt haben.

In dem neuen Roman „Land in Sicht“ hat sich Kristina Steffan an etwas
kompliziertere Charaktere und Beziehungen herangewagt. Platziert hat sie diese
in einem sehr speziellen Dorf, dessen Bewohner einen guten Kontrast zu Charlotta
und Lea bilden. Diese beiden hochexplosiven Damen verfrachtet Kristina
Steffan in ein renovierungsbedürftiges
Haus und lässt sie, Stück für Stück ihre Vergangenheit aufarbeiten. Beide
müssen sich von geliebten Gewohnheiten trennen, um miteinander auszukommen. Im
Droggendieler Alltag wird den so unterschiedlichen Schwestern klar, dass sie
nicht mehr vor ihrem Leben und voreinander weglaufen können. Kristina Steffan
macht es beiden nicht leicht und fügt einige aufregende Ereignisse ein, die
ganz Droggendiel und seine spleenigen Bewohner in Aufruhr versetzen. Versüßt
wird die gesamte Handlung von einem geheimnisvollen Dorfbewohner, der wie
Charlotta und Lea nicht so recht ins Dorf passt.

Kristina Steffan ist kein unbeschriebenes Blatt für mich,
denn ich habe schon einige Bücher von ihr mit Begeisterung gelesen. Deswegen
musste ich nicht lange überlegen, ob „Land in Sicht“ in mein Bücherregal einziehen
soll. Ich sehnte mich schon lange nach einem leichten und humorvollen Buch, mit
tiefgründigen Charakteren, für Sonnentage in meiner Hängematte. Auf den ersten
gelesenen Seiten erkannte ich sofort die Handschrift von Kristina Steffan und wurde sehr neugierig auf die beiden Schwestern und die Droggendieler. Durch eine Vielzahl von interessanten Charakteren in diesem Roman empfand ich es etwas schwieriger, wirkliche alle zu ergründen. Bei einigen für die Geschichte sehr wichtigen Figuren vermisste ich etwas Tiefe. Auch Charlotta gab nicht viel von sich preis und versteckte sich hinter
vielen Anekdoten, die oft etwas überladen und unpassend waren. 
Die Handlung ist
meiner Meinung nach in einigen Kapiteln zu überfüllt und wird von einigen
Sprüngen in der Zeit unterbrochen. Auch hier vermisste ich etwas Tiefe. Viele
Situationen aus dem Droggendieler Dorfalltag lockerten die Geschichte auf und
sorgten für viele amüsante Momente. 

„Land in Sicht“ von Kristina Steffan ist eine humorvolle und
kurzweilige Lektüre für sonnige Tage. Jedem der dieses Buch lesen möchte
empfehle ich, eine Packung mit leckerer Schokolade im Haus zu haben. Warum?
Lest es, dann werdet ihr mir dankbar sein…

Land in Sicht von Kristina Steffan
Taschenbuch: 336 Seiten 
Verlag: Diana Verlag 
Erscheinungsdatum: 12. Mai 2014 
ISBN: 978-3453357785

6 Replies to “[Rezension] „Land in Sicht“ von Kristina Steffan

    1. Hach, die Rezi ist wirklich schön – bei "Droggendieler" musste ich richtig lachen. Ob die Ähnlichkeit zum Wort mit nur einem "d" gewollt ist? Welches Buch dieser Autorin kannst du denn am wärmsten empfehlen? Der Plot dieses Romans, wie du ihn beschreibst, erinnert mich sehr an "Der Geschmack von Apfelkernen", was ich sehr nett fand! LG

    2. Hahahhaaaa ich habe mich auch köstlich amüsiert…allerdings hab ich immer an ein Geschäft mit einer verbotenen Substanz gedacht 🙂
      Ich kann dir wärmstens ihre phantastischen Hexen – Bücher (Kristina Günak) empfehlen. Die sind echt witzig.
      LG

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