Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs
Copyright: Droemer-Knaur

Ich erinnere mich noch ganz genau an die Geschichten, die
mir meine Großmutter vor dem Schlafen erzählte. Sie waren so wunderschön und
umhüllten mich wie eine warme Decke. Die Geschichten, die Jacob von seinem
Großvater erzählt bekommt, sind ganz anders. Es sind Schauergeschichten über
eine verzauberte Insel mit einem großen geheimnisvollen Haus, in dem
außergewöhnliche Kinder mit besonderen Fähigkeiten wohnen. Es sind aber auch
Geschichten von Monstern, die auf der Suche nach den besonderen Kindern sind. Jacob,
der inzwischen zum Teenager herangewachsen ist, ist dieser Geschichten längst
überdrüssig. Schon lange hat er den Glauben daran verloren, bis sein Großvater
auf sehr mysteriöse Weise ums Leben kommt. Was, wenn alle Geschichten wahr
sind?

Mit hohen Erwartungen begann ich, dieses Buch zu lesen
und wurde überrascht. Ich war nicht vorbereitet auf eine so tiefgründige und ernste
Geschichte. Ich hatte eine luftig leichte Erzählung aus zahlreichen
Fantasy-Elementen erwartet, nicht dramatische Szenen aus der Zeit des 2.
Weltkrieges.

Gleich zu Beginn fiel mir das absolut stimmige
Gesamtkonzept auf. Ein wunderschönes Cover, die düstere Kapitelgestaltung und
die zahlreichen außergewöhnlichen Fotos, die diesem Buch eine ganz besondere
Stimmung verleihen. Diese Fotos ziehen die Leser magisch an, lenken ihn aber
nicht von dem Geschehen ab. Es sei, wie bei mir der Fall gewesen ist, manch
Neugieriger von den Bildern fasziniert war und mich vom Lesen abhielt. Nachdem
ich in die Geschichte zurückkam, konnte ich nicht mehr von ihr lassen, denn
diese entwickelt sich stätig. Auch der Leser wird oft
durch ungewöhnliche Ereignisse überrascht und auf eine harte Probe gestellt.
Nicht selten verschwimmen in der Handlung die Linien zwischen Fiction und
Wirklichkeit. Oft zweifelte auch ich an den Erzählungen des Großvaters und war
hin- und hergerissen. Genau das war für mich das Salz in der Suppe. Durch Riggs
detaillierte Beschreibungen der einzelnen Szenen wurde es nie langweilig oder gar
möglich dieses Buch aus der Hand zu legen. Aber nicht nur die Beschreibung der
Szenen ist ihm gelungen, auch die Charaktere wurden perfekt gezeichnet, so dass
ich als Leser das Gefühl hatte, sie würden förmlich dem Buch entspringen. Nach der letzten gelesenen Seite schließt man mit Zufriedenheit dieses kleine Kunstwerk, trotz des offenen Endes.

Ransom Riggs hat mit „Die Insel der besonderen Kinder“
ein Jugendbuch geschrieben, das sich deutlich von anderen absetzt. Ein sehr gut
arrangierter, spannender und gut durchdachter Plot, in Kombination mit
außergewöhnlichen Fotografien und Charakteren, die der Geschichte eine düstere
und mystische Stimmung verleihen. Ein Buch, in dem keinerlei Schwachstellen zu
finden sind.

Anscheinend schreibt Ransom Riggs, wie man auf seiner
Homepage – www.ransomriggs.com- lesen
kann, aktuell an einer Fortsetzung dieser Geschichte.

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Die Insel der besonderen Kinder von Ransom Riggs  
Gebundene Ausgabe: 416 Seiten 
Verlag: PAN/ Droemer Knaur
Erscheinungsdatum:  2. November 2011 
ISBN: 978-3426283684

19 Replies to “[Rezension] „Die Insel der besonderen Kinder“ von Ransom Riggs

  1. Ohje, ich hatte mir das Buch gleich nach Erscheinen gekauft und es immer noch nicht gelesen, weil immer wieder etwas anderes dazwischen kam.
    Ich denke es kommt als nächstes dran. Passt außerdem wunderbar in meine SuB-Abbauchallenge 🙂

    Liebe Grüße
    MacBaylie

  2. Huhu =)
    Du bist ja wirklich begeistert von dem Buch =). Ich habe es auch gelesen und kann dir bei der Aussage "keinerlei Schwachstellen" nicht so ganz zustimmen. Allein das Ende hat mich schon genervt. Aber Geschmäcker sind ja wie immer verschieden ^^

    LG
    Anja

  3. Ich stimme voll und ganz mit deiner Einschätzung überein. Auch das Ende hat mir gefallen, nicht zuletzt, weil es auf eine Fortsetzung hoffen lies, hähä. 😉 Ich habe die englische Originalfassung gelesen, als E-book, und mir anschließend überlegt, ob ich mir das deutsche Buch trotzdem noch einmal kaufe, einfach weil es sich im Regal so schön macht. 🙂 Aber jetzt warte ich zunächst voller Spannung auf Teil 2. Übrigens habe ich Ransom meinem Bruder empfohlen und der hat den Roman auch für gut befunden – war vom Ende allerdings auch nicht angetan. Aber im Gegensatz zu mir, fand er auch "Untot" grauenvoll. 😀 Also: gut, dass Geschmäcker verschieden sind, sonst hätte man ja gar nix zu diskutieren. 😉
    Fazit: Tolle Rezi!
    LG, Krink

  4. Hey,
    Ich habe das Buch auch erst vor ein paar Tagen rezensiert und teile deine Meinung voll und ganz. Mich hat das Buch auch total überrascht, weil man erst als man den Klappentext liest und da das Wort "Monster" drinn vorkommt, an eine alberne Geschichte denkt…Na ja, ich fand das buch zumindest auch richtig toll!
    lg Celina

    PS: würd mich freun wenn du mal bei mir vorbeischaust!
    http://celina-traumwelten.blogspot.de/

  5. Hallo,

    Ich kenne ja schon seit einiger Zeit die Leseprobe – wirklich sehr interessant zu lesen. Bei mir blieb ein Hauch Skepsis, während mein Mann das Buch recht gerne gelesen hätte, wenn er die Gelegenheit dazu gehabt hätte.

    LG,
    Heidi, die Cappuccino-Mama

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