"Der Geschmack von Sommerregen" von Julie Leuze
Bildquelle: Egmont INK

Der Sommer ist für mich die schönste Zeit im ganzen Jahr,
denn für mich gibt es nichts schöneres, als ausgedehnte Sonnenbäder mit
anschließender Abkühlung im kühlen Nass. Nicht fehlen darf dabei eine
lockerleichte Sommerlektüre, die von tiefen Gefühlen und Glück erzählt. „Der Geschmack von Sommerregen“ von Julie Leuze ist so eine.

Zart wie eine Sommerbrise beginnt die Geschichte von
Sophie und ihrer ersten großen Liebe. Als sie Mattis das erste Mal sieht, ahnt
sie nicht, wie dieser wundervolle Junge, in den sie sich Hals über Kopf
verliebt, ihr Leben verändern wird. Himmelblau erscheint ihr die Welt seit
ihrer ersten Begegnung. Doch warum sollte sich ein so beliebter und attraktiver
Junge für sie interessieren? Sie fühlt sich eher als graue Maus, die in der
Masse untergeht. Aber Sophie plagen noch ganz andere Probleme
als ihr Aussehen: Sie ist anders. Und „anders“ sein als ihre coolen Mitschüler
möchte Sophie auf keinen Fall. Auch
ihre Eltern ermahnen sie, dieses „Anderssein“ zu unterdrücken. Jedoch
wie kann man etwas verleugnen und unterdrücken, was tief in der Seele
verwurzelt ist?

Auch wenn es sich in „Der Geschmack von Sommerregen“ um
eine wunderschöne Liebesgeschichte handelt, hat Julie Leuze einen etwas
ernsteren Kern gewählt. Für meinen Geschmack ist es genau die richtige
Mischung, um diese Liebesgeschichte nicht zu seicht werden zu lassen und um der
Handlung genügend Tiefe zu verleihen. Leuze lässt ihre Hauptprotagonistin
Sophie über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens erzählen, von ganz
normalen Ängsten und Sehnsüchten, von der Einsamkeit, die ihr Geheimnis mit
sich bringt, aber auch von Eltern, die sich sehr schwertun, es zu akzeptieren,
dass ihr Kind kein Kind mehr ist, und seinen eigenen Weg finden muss. Dass man
an den Herausforderungen des Lebens wachsen muss und seine Eigenheit akzeptiert
und sie möglichst für sich nutzt. Um die Handlung nicht zu schwermütig werden
zu lassen, fügte Leuze viele wunderbare und romantische Szenen ein, die mich
berauscht haben. Sophie beschrieb ihre Emotionen so eindringlich, dass ich das
Gefühl hatte, sie am eigenen Körper zu spüren. Und das noch sehr lange, nachdem
ich das Buch beendet hatte. Großes Vergnügen hatte ich an Sophies inneren
Monologen, denn diese nutzte sie, um den Lesern ihr wahres Ich zu zeigen. Hier
darf sie sein, wie sie ist und es hebt keiner mahnend den Finger, um sie
zurechtzuweisen. Hier redet sie völlig unbedacht über ihre Einsamkeit, ihre
Ängste und über Mattis. 

In „Der Geschmack von Sommerregen“ hat Julie Leuze alles
vereint, was eine jugendliche Sommerlektüre haben soll: eine eindringliche und
sehr interessante Handlung, die in einem malerischen und flüssigen Stil erzählt
wird; berauschende Gefühle und authentische und mitreißende Charaktere, die
eben nicht „normal“ sind. Zusätzlich hat der INK Verlag dieses Gesamtkonzept
abgerundet, in dem sie diesem Buch ein besonders schönes Outfit verliehen haben.

Der Geschmack von Sommerregen“ von Julie Leuze ist ein
sehr romantisches Jugendbuch mit einem etwas ernsteren Kern, der zum Nachdenken
anregt und gänzlich ohne den gewohnten Kitsch auskommt. Eine Lektüre, deren
Handlung sich wie Sommerregen auf der Haut anfühlt. Jedoch sollte man sich
nicht nur als Jugendlicher angesprochen fühlen, denn auch Leser, die nicht zur
Zielgruppe gehören, kann dieses Buch verzaubern.

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten 
Verlag: Egmont INK
Erscheinungsdatum: 11. Juli 2013 
ISBN: 978-3863960629

6 Replies to “[Rezension] „Der Geschmack von Sommerregen“ von Julie Leuze

  1. Hi Katrin

    Meine Rezi zu "Der Geschmack von Sommerregen" ging genau vor einer Woche online 🙂
    Ein wirklich sehr schönes sommerliches Buch. Mir hat vor allem gefallen, wie die Autorin die Farbpalette in die Geschichte miteinbezogen hat.

    lG Favola

    1. Dann bist du bei dieser Geschichte ja genau richtig 🙂

      Und zu Grischa sag ich nur: Ooooooh dann mache dich auf eine spannende Handlung und einen genialen neuen Charakter gefasst!

      Komm dich gerne besuchen! LG

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