Nachdem ich die Buchmesse im letzten Jahr völlig deprimiert mit dickem Bauch von meiner Couch aus im Internet mitverfolgen musste, beschloss ich auf jeden Fall im nächsten Jahr zu fahren. Komme, was wolle!

Schon ein paar Wochen vor Beginn wurde ich nervöser, denn es galt, ein paar gesundheitliche Hürden zu überwinden. Als die Frankfurter Buchmesse dann ihre Tore öffnete, kämpfte mein kleiner Sohn noch mit einer Bronchitis und ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, wirklich fahren zu können. Meinen Donnerstag Vormittag verbrachte ich samt Kind beim Arzt, der mir versicherte, dass alles wieder im Normbereich war. Trotz dieser positiven Nachricht machte ich mich ein wenig zwiegespalten ans Kofferpacken und begab auf den Weg zu meiner Freundin.

Zusammen fuhren wir ganze 7 Stunden Richtung Frankfurt und erst in den späten Abendstunden konnte ich meine Begleitung in unserem Domizil für die nächsten Tage abliefern, um mich erneut auf den Weg zu machen. Mit einigen Stunden Verspätung kam ich endlich bei meiner Lieblingsautorin Kim Winter an. Diese hatte mich ganz spontan zu einer Pyjama Party eingeladen. Bei diesem schönen Treffen lernte ich interessante Buchmenschen kennen – drei Autorinnen und eine Bloggerin. Es wurde getrunken, gegessen und vor allem über die Buchwelt geplaudert. Bis um 4 Uhr … Obwohl ich dank meines Sohnes auf Schlaflosigkeit trainiert bin, waren 2 Stunden Schlaf doch etwas wenig. Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir dann zusammen Richtung Messe. In Frankfurt wartete auch meine aufgeregte Begleitung, denn es war ihr erster Besuch auf der FBM.

Da ich vor meinem Besuch kaum Zeit hatte, um mich mit dem Programm zu beschäftigen, startete ich völlig planlos meinen ersten Messetag. Okay, nicht völlig planlos. Zwei Verlagstermine und ein Bloggertreffen standen auf meinem Plan.

Meinen ersten Termin hatte ich beim Magellan Verlag. Dort wurde ich sehr herzlich empfangen und ich durfte einen Blick auf das kommende Programm werfen. Im Dezember darf ich euch etwas mehr darüber erzählen. Nur so viel vorab: Ihr dürft euch auf ein kleines aber sehr feines Programm mit vielversprechenden Titeln freuen.

Danach blieb mir etwas Zeit, um durch die Hallen zu schlendern. Ich bin jedes Mal wieder völlig erschlagen von diesem Angebot und vor allem von den Menschenmassen. Nach dem gefühlt tausendsten Rempler fragte ich mich dann: Warum tust du dir das hier eigentlich immer wieder an? Und vor allem was hast du im letzten Jahr vermisst? Ganz klar! Die netten Gespräche mit Buchmenschen und die vielen wunderschönen Bücher. Doch am Freitag wollte sich noch nicht die richtige Messestimmung einstellen. Auch auf dem ersten Bloggertreffen von Hanser, Suhrkamp und Fischer nicht. Ich traf dort ein paar Blogger und lauschte zahlreichen Diskussionen rund ums Thema Blogger. Mich beschlich (wie so oft) das Gefühl, dass wir Blogger von den Verlagsautoren als unwichtig empfunden werden. (Fast) alle anwesende Autoren besuchen keine Blogs und lesen lieber Kritiken ganz klassisch im Feuilleton. Zum Glück sind die Verlage da schon etwas fortschrittlicher.

Nachdem ich das erste Bloggertreffen verlassen habe, begab ich mich zu meinem zweiten Verlagstermin. Bei Carlsen erwartete mich, eine sehr nette Verlagsmitarbeiterin und ein breit gefächertes Programm. Wir Leser dürfen uns im nächsten Jahr auf großartige Bücher freuen. Wie das von Jennifer E. Smith. In der Vergangenheit hat mich diese Autorin mich schon mit „Der Geschmack von Glück“ und „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“ begeistern können. Im August erscheint ihr neues Jugendbuch „Dich immer wiedersehen“, eine vielversprechende Liebesgeschichte für Leser ab 12 Jahren. Ich freue mich schon sehr darauf!

Zwei Reihen, die ich noch nicht gelesen habe, werden fortgesetzt: Mit „Opposition. Schattenblitz“ erscheint im Mai der fünfte Band der Obsidian – Reihe von Jennifer L. Armentrout. Zwei Monate später erscheint „Gläsernes Schwert“ der zweite Band von „Die Farben des Blutes“.

Bei dem Treffen wurde mir ein Buch besonders ans Herz gelegt: „Nur drei Worte“ von Becky Alerbtalli. Mit dieser Geschichte erscheint keine reine Liebesgeschichte um zwei Jungen. Es werden auch noch einige andere interessante Themen angesprochen. Lange müssen wir darauf nicht mehr warten, denn das Buch kommt im Januar auf den Markt und wird Lesern ab 14 Jahren empfohlen.

Ein literarisches Debüt enthält das kommende Programm auch bereit: „Ponderosa“ ist ein Coming-of-Age Roman von Michael Sieben, den ich in einem ausführlicheren Beitrag vorstellen werde.

Nachdem John Green den Weg für zahlreiche „Krebsbücher“ geebnet hat, sind diese buchstäblich aus den Verlagsprogrammen geschossen. Meiner Meinung konnte keines von ihnen mit „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ mithalten. Ob es vielleicht „Krebsmeisterschaft für Anfänger“ von Edward van de Vendel schafft? Wir werden es im August erfahren.

Im Juni erscheint mit  „These Broken Stars. Lilac & Tarver“ von Amie Kaufmann und Meagan Spooner, eine Geschichte, die schon mit der Originalausgabe für Furore gesorgt hat. Ich bin sehr gespannt, ob die Geschichte halten kann, was sie verspricht, denn Meagan Spooner ist für mich kein unbeschriebenes Blatt. Auf jeden Fall sieht das Cover schon mal wunderschön aus.

Der Königskinder – Verlag besticht auch im neuen Programm wieder mit modernen, interessanten Geschichten. Eine ist mir nach dem Gespräch jedoch besonders im Gedächtnis geblieben: „Jane & Miss Tennyson“ von Emma Mills, denn hier werden vor allem Jane Austen Fans auf ihre Kosten kommen. Das Buch erscheint im April.

 

Nach dem Besuch bei Carlsen war ich erst einmal völlig platt und ich machte mich (mit Heimweh) auf den Weg in meine Unterkunft. Wo schon kulinarische, türkische Köstlichkeiten auf mich warteten. So eine Messe macht hungrig.

Was mir am Samstag auf der Buchmesse (*kreisch*) widerfahren ist, erfahrt ihr im nächsten Post.

 

 

4 Replies to “Bericht: Frankfurter Buchmesse 2015 #1

  1. Hallo Kathrine,
    ich beneide dich richtig, dass du auf der Buchmesse warst! Ich wäre dieses Jahr gerne hingegangen, aber ich lebe derzeit im Ausland und hatte im Allgemeinen keine Zeit, um mal schnell nach Frankfurt zu fliegen. Besonders beim Carlsen Verlag hätte ich viel rumgeschaut, weil dort zwei meiner Lieblingsautoren veröffentlicht werden, also James Dashner und Rick Riordan. Ich bin gespannt auf deinen nächsten Post!

    lg Julia

    1. Liebe Julia, danke für deinen lieben Kommentar. Ich kann verstehen, dass du Messe – Fernweh hattest. Deshalb solltest du unbedingt in meinen nächsten Buchmesse – Post schauen. Dort gibts für alle, die zuhause bleiben mussten die Chance eine kleine Überraschung von der Messe zu gewinnen.

      Liebe Grüße

  2. Ein schöner erster Bericht von deinen Erlebnissen auf der Messe liebe Kathrin! Ich habe mich gefreut, dass ich jetzt auch endlich ein Gesicht zu deinem Blog habe. Schön dich wenigstens kurz getroffen zu haben.
    Ganz liebe Grüße, Karin

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