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Mehr Leidenschaft, mehr Familiendrama, mehr Geheimnisse. Zweite Runde für die „Inheritance Games“ und man könnte an dieser Stelle abkürzen, um zu resümieren: Wem der erste Teil gefallen hat, wird mit der Fortsetzung Spaß haben. Umgekehrt gilt: Wer nicht überzeugt war, wird es nach diesem Band auch nicht sein.

In der Haupthandlung folgen wir Averys Versuch, das große Rätsel zu lösen. Warum hat der Multimilliadär Tobias Hawthorne, den Avery nicht kannte, ihr seinen gesamten Besitz vermacht? Der Verstorbene hinterließ verschiedene Hinweise in Form von versteckten Nachrichten und Gegenständen. Avery, die den Botschaften mit Hilfe der vier hotten Hawthorne-Enkel Jameson, Grayson, Nash und Xander folgt, findet nach und nach mehr über die Vergangenheit der Familie Hawthorne heraus, die einige Tragödien beinhaltet. Gleichzeitig scheint Averys eigene Familiengeschichte – wider Erwarten – eng mit den Hawthornes verbunden zu sein. War Tobias verschwundener Sohn, Toby Hawthorne, Averys Vater? Und welche Geheimnisse hatte Averys Mutter?

„Wenn du denkst, du hast das letzte Geheimnis gefunden, wird immer noch eins kommen“

Was mir gefiel: Die Geschichte ist wirklich nett geschrieben und liest sich weg wie nichts. Vor allem die Schnitzeljagd, bestehend aus vielen Codes und Geheimbotschaften, gestaltet sich abwechslungsreich und unterhaltsam. Sie führt uns nicht nur zu verschiedenen Orten, sondern auch in die Vergangenheit, so dass das Gesamtbild mit jedem neuen Rätsel vielschichtiger wird, man die bereits eingeführten Figuren besser und einige neue überhaupt erst kennenlernt.

Games, mehr Games – Geheimnisse, mehr Geheimnisse

Auch Avery gefällt mir wieder gut. Wie schon in Teil eins kämpft sie ausgiebig mit ihren Gefühlen für Jameson und (etwas weniger mit denen für) Grayson, lässt sich davon aber nicht von ihrer Detektivarbeit ablenken.

Warum mich dieser Teil nicht ganz so sehr gefesselt hat, obwohl er sich konzeptionell vom ersten nicht unterscheidet? Das hat ausschließlich mit meinen persönlichen Vorlieben zu tun. Ich bin einfach nicht der Netflixtyp. Serien schaue ich mir niemals an und lese auch Bücher am liebsten als Einzelband – hübsch abgeschlossen, alle Fragen beantwortet. Mit wenigen Ausnahmen vielleicht, aber diese Reihe gehört nicht dazu.

Die „Inheritance Games“ – und das wird mit jeder gelesenen Seiten spürbarer – sind deutlich an Soaps/Serien angelehnt, mit den ständigen kleinen Cliffhangern, dem gezielt eingesetzten Drama, den Gefühlsschwankungen der Protagonistin und dem Herauszögern der Auflösung.

Meine Begeisterung hat daher inzwischen etwas nachgelassen. Ein Einzelband hätte mich mal wieder vollkommen zufriedengestellt. Vor allem die Anschläge auf Averys Leben, nun schon der zweite, ermüden ein wenig. Trotzdem bin ich natürlich auf den Abschlussband neugierig, der fraglos wieder ein netter Zeitvertreib sein wird, hinsichtlich des Aufbaus aber keine Überraschungen erwarten lässt.

 

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„The Inheritance Games – Das Spiel geht weiter“ von Jennifer Lynn Barnes
Original: The Inheritance Games #2
Übersetzung: Ivana Marinović
Verlag: cbt
Erschienen: 11. Juli 2022
E-Book: ‎ 384 Seiten
ISBN: 978-3570314333
Empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren

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