Inhalt: Hunter, Jaden, Joey, Rebel und Maggie haben es geschafft: Sie zählen zu den wenigen Gamern, die das hyperinnovative Online-Spiel „Seven Souls“ bis zum Ende durchgezockt haben. Nun soll das Spiel in der Realität weitergehen, auf einer einsamen Insel. Als Gewinn lockt eine sagenhafte Summe. Doch dann gerät plötzlich alles außer Kontrolle …
Schlag auf Schlag
„Stay Alive: Das ist kein Spiel“ von Frank Maria Reifenberg ist ein rasantes Abenteuer aus dem Gaming-Bereich, das ein paar gemeine Überraschungen bereit hält. Es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Allerdings haben mich die schnellen Szenenwechsel anfangs irritiert. Wir starten gemeinsam mit den Protagonist*innen in einer abgelegenen Waldhütte, wo sie sich durch verschiedene Level von „Seven Souls“ kämpfen, wechseln auf ein Schiff, erleiden Schiffsbruch, treffen Piraten, erreichen eine Insel … was für ein Trip. Da bleibt kaum Zeit durchzuatmen. Und natürlich geht das zu Lasten von Charakterentwicklung und der Ausgestaltung des Settings, beides bleibt ein wenig auf der Strecke. Persönlich hätte ich mir hier und da etwas mehr Details gewünscht.
Spiel auf mehreren Ebenen – auch mit den Leser*innen
Rückblickend fällt es allerdings schwer an der Konzeption Kritik zu üben, weil der Autor seine Geschichte durchdacht hat und Dinge, die man zwischenzeitlich als Schwachpunkte wahrnimmt, gegen Ende in einem anderen Licht erscheinen. Weshalb ich – auf die Gefahr hin zu spoilern – den Tipp gebe, gewissenhaft zu lesen und nicht abzuschalten, sondern mitzudenken und zu überlegen, warum alles ist wie es ist. Aus meiner Sicht nämlich der Clou an der Geschichte; man kann miträtseln. Ich selbst habe es nicht geschafft, die Zusammenhänge in Gänze zu durchschauen. Das letzte Kapitel hat mich erwischt, ich musste lächeln, coole Idee und witziges Experiment. Ganz sicher keine konventionelle Herangehensweise.
Was sonst zu sagen wäre? Am besten nicht zu viel. Vielleicht noch dies: Der Autor widmet sich dezent Themen wie Diversität und Rassimus, was schön ist und die richtigen Botschaften vermittelt. Die Aufmachung des Buches ist hochwertig, die Illustrationen von Helge Vogt am Anfang jeden Kapitels ein Blickfang und der Schreibstil sicher und fesselnd mit einem Schuss Humor. Gaming-Experte braucht man nicht zu sein, um sich gut unterhalten zu fühlen – im Vordergrund steht die Geschichte, keine Fachtermini oder ausufernden Erklärungen.
Fazit: Rasantes Abenteuer, überraschendes Ende.
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Stay Alive: Das ist kein Spiel von Frank Maria Reifenberg
Illustrationen: Helge Vogt
Verlag: Edel Kids Books
Erschienen: 11 Oktober 2022
Hardcover: 320 Seiten
ISBN: 978-3961292646
Empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren