
Ich bin immer auf der Suche nach neuen Geschichten für meinen Sohn. Mit seinen 10 Jahren hat sich sein Lesegeschmack jedoch hin und wieder verändert. Für einige Kinderbücher ist er langsam einfach zu cool geworden. Daher ist es für mich jedes Mal eine Herausforderung die passenden Geschichten für ihn zu finden. Eine Hilfestellung bieten mir überwiegend die Klappentexte. Manchmal sind diese aber auch trügerisch. Warum? Weil diese Zusammenfassung oft nicht das preisgeben, was sich wirklich zwischen den Buchdeckeln versteckt. Dies ist ja auch der Sinn eines Klappentextes: Er soll die zukünftigen Leser:innen neugierig machen. Mit „Schisser und ich“ von Frank Schmeißer zog eine Geschichte bei uns ein, mit der ich nach dem Lesen des Klappentextes nicht gerechnet habe.
Schisser und ich
Grundsätzlich bin ich keine Rezensentin, die gerne Klappentexte zitiert. Bei diesem Kinderbuch breche ich ausnahmsweise mit meinen Grundsätzen, um zu verdeutlichen, warum ich so überrascht von der Geschichte war.
Klappentext: Der zehnjährige Jakob zieht mit seiner Familie ins idyllische Feuerviertel. Keine Autos, dafür viel Natur, jede Menge Platz zum Herumtoben und sogar eine geheime Kinderbande! Für Jakob klingt das ziemlich gut – aber auch sehr aufregend. Zum Glück hat er Schisser dabei, seinen alten Stoffhasen, der ihm in jeder Lage beisteht. Und das ist auch wirklich nötig! Denn um in die Phönix-Bande aufgenommen zu werden, soll Jakob eine Mutprobe bestehen. Na, das kann ja heiter werden!
Doch dann macht Jakob eine unheimliche Entdeckung: Im Schrebergarten nebenan behandeln zwei fiese Typen ihre Hühner richtig schlecht. Zusammen mit den anderen Kindern schmiedet Jakob einen Plan, um die armen Tiere zu befreien.
Ob es ihm wohl gelingt, trotz einer gehörigen Portion Angst, die Hühner zu retten und ein Mitglied der Phönix-Bande zu werden?
Dieser Text gibt einiges preis, was sich in der Handlung abspielt und doch ist ein Detail etwas untertrieben. Nämlich das Detail mit der Angst. Jakob, die literarische Hauptfigur hat eine Angststörung und die gehörige Portion Angst ist sein ständiger Begleiter. Dieses Thema kam für mich persönlich sehr überraschend. Frank Schmeißer fügt dieses Detail sehr unaufgeregt und so in die Handlung an, dass es für die jüngeren Leser:innen nicht zu überfordernd ist.
Neues Zuhause, neue Freunde
Aus meiner Leserperspektive ist Jakob genau in die passende Gegend mit seiner Familie gezogen. Denn das Feuerviertel bietet viele neue Herausforderungen und gleichzeitig bietet es eine gehörige Portion Entschleunigung. Alles wirkt sehr idyllisch und Autos dürfen dort nur zum Ein- und Auszug gefahren werden. Und dennoch lauern in dieser Idylle viele Abenteuer und eine Bande von Kindern, die jeder gerne um sich hätte, weil Freundschaft und Zusammenhalt für sie sehr wichtig ist.
Unterhaltsam ist nicht nur die Geschichte – auch die in schwarz-weiß gehaltenen Illustrationen im Cartoon-Stil von Melanie Garanin sind überaus gelungen und untermalen die Handlung auf humorvolle Weise.
„Schisser und ich“ von Frank Schmeißer ist ein sehr empathisches, humorvolles und cooles Kinderbuch, das mein Sohn und auch ich gerne gelesen haben. Und das Beste ist, dass es weitere Bände von Jakob und Schisser geben wird!
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Schisser und ich 1 von Frank Schmeißer
Hardcover: 192 Seiten
Herausgeber: Carlsen
Erscheinungstermin: 2. Mai 2025
ISBN-13: 978-3551652478
Lesealter: Kundenempfehlung: 8–10 Jahr(e)