Falls ihr den Eindruck habt, dass auf diesem Blog bereits Halloween Einzug gehalten hat, liegt ihr nicht falsch. Momentan jagt hier eine Gespensterbuch-Rezension die nächste. Das liegt zum einen daran, dass gruselige Literatur gefühlt immer früher erscheint, oft schon im Sommer. Vor allem aber daran, dass wir eine ausgeprägte Vorliebe für Spukgeschichten haben und uns mit großer BeGEISTERung auf entsprechende Neuerscheinungen stürzen.
Dabei ist Grusel nicht gleich Grusel. Neben Sachbüchern über Geister, Kurzgeschichtensammlungen und beinahe rührenden Spukgeschichten für die Jüngsten gibt es auch richtig unheimliche Erzählungen für ältere Kinder. Genau in diese Kategorie fällt „Dread Wood – Tödliches Nachsitzen“ von Jennifer Killick. Die Autorin scheint ein Faible für Mutantenhorror und Filme wie „Tremors – Im Land der Raketenwürmer“ zu haben. So ähnlich lässt sich Dread Wood nämlich zusammenfassen.
Dread Wood – Nichts für schwache Nerven
Angelo, Hallie, Gus und Naira haben in der Schule ordentlich Mist gebaut und müssen zur Strafe samstags nachsitzen. Der Tiefpunkt des Wochenendes? Nicht ganz. Es geht noch schlimmer. Etwas furchterregend Grauenvolles nähert sich. Erst verschwindet ein kleines Ferkel, dann ein Lehrer – und das seltsame Hausmeisterpaar wird zunehmend gruseliger.
Ich kannte bereits ein Buch von Jennifer Killick und wusste daher, dass sie mit viel Witz, aber auch einer ordentlichen Portion Schrecken schreibt. Von Beginn an herrscht eine kribbelig-angespannte Atmosphäre. Die vier Kinder, die sich zunächst nicht ausstehen können, sitzen auf dem abgelegenen Schulgelände fest. Ihre Handys sind einkassiert. Immer seltsamere Dinge geschehen. Hilfe holen? Fehlanzeige. Bald wird klar: Es geht um Leben und Tod. Und zumindest ein paar Hühner schaffen es nicht unversehrt ins Happy End.
Wer rastet, der stirbt…
Verschnaufpausen gibt es in diesem Wettlauf gegen den Horror kaum. Jeder Streit, jede Unachtsamkeit könnte tödlich enden. Die Kids müssen zusammenhalten – und erkennen dabei, dass ihre Mitschüler gar nicht so nervig sind, wie gedacht. Naira ist nicht nur die arrogante Streberin, Hallie mehr als die schrille Aktivistin, Gus hat viel mehr drauf als flache Witze, und Angelo ist kein Einzelgänger, wie er selbst glaubt.
Breakfastclub meets Grusel. Dieses Buch ist eine Mischung aus Humor, Horror und Freundschaftsstory, temporeich und fesselnd, aber nichts für schwache Nerven.
Kleiner Punktabzug, weil die Handlung in Struktur und den Charakteren sehr dem ersten Crater Lake-Buch der Autorin ähnelt. Sogar das Thema Darmerkrankung schafft es wieder auf die Seiten. Letzteres ist wirklich löblich, irritiert innerhalb dieses durchgängigen Adrenalinrausches aber auch ein bisschen. Einige Worte dazu im Nachwort (aus irgendeinem Grund scheint es die Autorin zu beschäftigen) wären nicht schlecht gewesen.
„Dread Wood“ erscheint offiziell am 17. September.
WERBUNG
Folgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung
„Dread Wood – Tödliches Nachsitzen“ von Jennifer Killick
Original: Dread Wood 01
Übersetzung: Silvia Schröer und Ilka Schlüchtermann
Verlag: cbj
Erscheinungstermin: 17. September 2025
Hardcover: 288 Seiten
ISBN: 978-3570183151
Empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren