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Ich bin immer auf der Suche nach guten Buchempfehlungen
und Autoren, die ich für mich entdecken kann.
Vor einigen Wochen wurde mir Alex Capus, der für seine
Werke bereits zahlreiche Preise gewonnen hatte, empfohlen. Versprochen wurden
mir Geschichten, in denen der Autor die persönlichen Schicksale seiner
Protagonisten einfühlsam beschreibt und diese mit sorgfältig recherchierten
Fakten unterstreicht.
Inhalt: Von drei Helden wider Willen erzählt Alex Capus
in seinem neuen Roman: Vom Pazifisten Felix Bloch, der nach 1933 in den USA
beim Bau der Atombombe hilft. Von Laura d’Oriano, die Sängerin werden will und
als alliierte Spionin in Italien endet. Und von Emile Gilliéron, der mit
Schliemann nach Troja reist und zum größten Kunstfälscher aller Zeiten wird.
Nur einmal können die drei einander begegnet sein: im November 1924 am
Hauptbahnhof Zürich. Doch ihre Wege bleiben auf eigentümliche Weise miteinander
verbunden.
Als ich den vielversprechenden Klappentext zu Capus‘
neuestem Buch „Der Fälscher, die Spoinin und der Bombenbauer“ las, erwartete
ich eine sehr dynamische Geschichte mit interessanten und realen Figuren, die
viele Spuren in der Vergangenheit hinterlassen haben. So deutlich, dass diese
Spuren auch heute noch zu finden sind. Zusammen mit Felix Bloch, Laura d’Oriano
und Emile Gilliéron machte ich mich auf den Weg, um genau diese Spuren zu
ergründen. Zu Beginn war es für mich jedoch ein Herantasten, denn ich kannte
diese drei historischen Figuren und deren Taten nicht. Und mir erging es
wahrscheinlich wie vielen anderen Lesern. Ich durfte sie durch Capus‘ elegante
und sehr ausschweifende Beschreibungen kennenlernen. Obwohl ich durch die sehr
bildhafte Sprache eine genaue Vorstellung von dem Aussehen der Charaktere
hatte, blieben sie etwas leblos, da Capus immer eine gewisse Distanz zu ihnen
aufrecht erhielt. Zum einen, weil er über Behauptungen seine Figuren
charakterisiert, und zum anderen, weil er Fakten und Fiktives miteinander
kombiniert. Durch Capus sehr sprunghaften Stil mit seinen immer wieder
kehrenden Perspektivenwechsel fiel es mir sehr schwer, die Lebensläufe der drei
Hauptfiguren zu erfassen.
Sprachlich ist dieser Roman wohl für den ein Genuss, der
sehr gerne zwischen den Zeilen liest und sich in Worten verlieren kann. Mir ist
das zu wenig, auch wenn mich Capus‘ Sprache durchaus begeistern konnte, war ich
der schönen Worte irgendwann überdrüssig und sehnte mich nach einer
dynamischeren und leidenschaftlichen Handlung, auf die ich bis zum Schluss
vergeblich warten musste.
Auch wenn ich dieses Buch schon seit mehreren Tagen
beendet habe, bleibt eine Frage immer noch bestehen: Warum war es Capus
wichtig, immer wieder zu betonen, dass sich seine drei Charaktere
möglicherweise begegnet wären? Und noch immer finde ich keine Antwort darauf,
denn diese drei Figuren sind sich nie begegnet und selbst wenn sich ihre Wege
gekreuzt hätten, wäre ihr Schicksal wohl dasselbe geblieben. Oder war es
einfach ein Versuch, diese drei Handlungsstränge miteinander zu verbinden?
Von dem imposanten Titel „Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer“ und einem hochgelobten Alex Capus mit seinen preisgekrönten Werken, habe
ich mir ein bisschen mehr erhofft. Trotzdem empfinde ich dieses Buch als kleine
Bereicherung, denn ich durfte drei interessante Menschen kennenlernen, deren Spuren noch heute zu finden sind.
Ähnlich ging es mir bei seinem anderen Buch "Leon und Luise".Mir blieben die Charaktere viel zu flach und igrnedwie habe ich auch im Moment gar keine Lust sein neues Buch zu lesen….mal sehen…
Liebe Grüße
Martina
Vielen Dank für deinen Kommentar. Es beruhigt mich, dass es anderen Lesern ähnlich ergeht, denn ich fühle mich sehr allein mit meiner Meinung 🙂
Ich werde wohl kein weitere Buch von Capus lesen…
LG
Ich habe von diesem Buch schon viel gehört und gelesen und ich hatte es auch schon mal in der Hand, aber irgendwie konnte ich mich nicht dazu durchringen es dann zu kaufen und nach deiner Rezension bin ich auch irgendwie froh darüber es nicht getan zu haben. Vielleicht holt es mich irgendwann nochmal ein, aber in nächster Zeit eher nicht 😀
Liebst, Lotta
Mich würde es sehr interessieren ob es dir gefällt 🙂
LG