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Seit dem tragischen Tod ihrer Mutter hat sich Ambers
gewohntes Leben in Luft aufgelöst. Als wäre die Trauer um ihre geliebte Mutter
-die eben nicht nur Mutter war, sondern auch oft Freundin- nicht genug, ist sie
gezwungen durch einen Sorgerechtsbescheid, zu ihrem Vater zu ziehen. Dieser verließ
seine Familie, als Amber noch ein Kind war, und zeigte fortan nur wenig
Interesse an seiner Tochter. Doch jetzt nach vielen Jahren des Versäumens und
nach dem Tod seiner Exfrau, bestimmt er über Ambers weiteres Leben. Sie wird
nicht nur gezwungen ihre gewohnte Umgebung und ihr Zuhause zu verlassen,
sondern auch alle Verwandten, Freunde und ihre Heimat. In San Francisco
angekommen überwältigt sie die Trauer. Und die Wut. Sie fühlt sich einsam und
verschließt sich, lässt niemanden an sich heran. Ruhelos begibt sie sich jeden
Tag auf die Flucht vor ihren Gefühlen, bis sie eines Tages in einem sehr alten
verlassenen Haus eine Zuflucht findet. Hier herrscht eine sehr friedvolle Ruhe
und sie fühlt sich zum ersten Mal seit langem geborgen. Doch schnell bemerkt sie,
dass sie, obwohl dieses Haus niemand zu bewohnen scheint, nicht allein ist. Wie
aus dem nichts taucht ein Junge auf und mit ihm ist es wie mit dem Haus: Amber
fühlt sich in seiner Nähe sehr wohl, doch bald muss sie erkennen, dass nicht
alles so ist wie es erscheint…
Gleich zum Anfang kommt man nicht umher, die wunderbare
Kulisse dieser Geschichte zu bestaunen. Ich war noch nie in San Francisco, aber
durch die sehr lebendigen Beschreibungen der Autorin, konnte ich mir diese
imposante Stadt und ihre Besonderheiten gut vorstellen.
Mit den ersten Seiten kamen mir Zweifel. Zweifel ob es
das richtige Buch für mich ist, denn es gab immer wieder Kapitel, die ich als
sehr langatmig empfunden habe. In diesen Kapiteln erzählt Amber dem Leser sehr
viel über ihre Vergangenheit und schweift gerne und sehr lange von dem
tatsächlichen Geschehen ab. Diese Kapitel wurden jedoch immer wieder von sehr
starken und emotionalen Momenten durchmischt, was meine Zweifel ein wenig
verringerte. Nach einem etwas mühsamen ersten Teil entwickelten sich dieses
Buch und seine Charaktere, und mit jedem weiteren gelesenen Kapitel wurden
meine Zweifel ausgelöscht. Am Ende wurde die Handlung noch einmal so rasant und
überraschend, dass ich gar nicht bemerkte, wie die Zeit und die Zeilen verflogen.
Die Themen in diesem Buch beschränken sich nicht nur auf
das Übersinnliche, denn es gibt genügend weltlichen Ballast, den nicht nur
Amber mit sich herumschleppt. Es gilt Beziehungen aufzuarbeiten, die kläglich
vernachlässigt wurden. Erschütternde und alles verändernde Verluste geliebter
Menschen müssen verarbeitet werden, durch die aber auch einige gute
Freundschaften entstehen.
war ich sehr neugierig, nicht weil ich einen Esoterik-Tick habe, sondern weil
ich immer auf der Suche nach neuen Ideen in Jugendbüchern bin, und in diesem
wurde ich fündig. Vieles in diesem Buch überschreitet die Grenze von Leben und
Tod. Und oft wird der Leser an eine übersinnliche Welt heran geführt, die
dazwischen pulsiert. Dieses geschieht jedoch sehr behutsam mit vielen logischen
Erklärungen. Manchmal kamen mir bestimmt Phänomene so nachvollziehbar, dass ich
mich fragte, was mir in meinem realen Leben entgangen ist.
ein schönes Jugendbuch, welches uns Leser oft Grenzen überschreiten lässt. Die
Geschichte entwickelt sich nach und nach und am Ende ist man traurig, die
liebgewonnenen Charaktere zurücklassen zu müssen. Schön, dass es noch Bücher
gibt, die den Leser überraschen können.
offene und sympathische Autorin kennenlernen.
Liebe Nicole! Ich möchte mich auf diesem Weg noch einmal
recht herzlich für Dein Engagement, Deine Geduld und die vielen Antworten
bedanken. Ich hoffe, dass Du noch viele schöne
Jugendbücher schreiben wirst und uns mit tollen Ideen überrascht.
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