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Amanda Hocking ist für mich ein sehr gutes Beispiel dafür,
dass man heute auch mit selbstverlegten Büchern ein großes Publikum erreichen
kann. Die ehemalige Altenpflegerin wurde mit ihren selbst verlegten Romanen
überraschend zur Auflagen- und Dollarmillionärin. Heute ist sie aus dem
Jugendbuch Genre kaum noch wegzudenken und man kommt als Liebhaber jugendlicher
Geschichten nicht umhin, sich einer ihrer phantastischen Reihen zu
verschreiben. Mich konnte die Watersong – Reihe für sich einnehmen, wahrscheinlich
weil Wasser schon immer eine unglaubliche Anziehungskraft auf mich ausgeübt
hat.
Nachdem ich den ersten Band dieser Reihe
gelesen hatte, musste ich nicht allzu lange auf eine Fortsetzung warten. Wer
„Watersong – Sternenlied“ nicht kennt, sollte hier aufgrund der Spoilergefahr
nicht weiterlesen und sich der Rezension zum ersten Band widmen.
In „Watersong – Wiegenlied“ erzählt Amanda Hocking genau
dort weiter, wo sie den Leser zurückgelassen hat. Gemma hat ihre Familie
verlassen, um sie vor den drei gefährlichen Sirenen Penn, Lexi und Thea zu
schützen. Sie wehrt sich verzweifelt gegen ihr neues beängstigendes und
gleichzeitig so faszinierendes Leben mit einer sehr dunklen Seite und einem
tödlichen Hunger. Sie spürt, dass sie ihrem neuen Verlangen und den
Verlockungen des Meeres nicht widerstehen kann. Hinzu kommt die Sehnsucht nach
ihrer Familie und ihrer großen Liebe Alex, von denen sie sich absichtlich fernhält.
Gemma ahnt, dass der Fluch, der auf ihr lastet, ein großes Verderben mit sich
bringt…
Am Anfang ist es jedoch Harper, die über die Folgen von Gemmas
Verschwinden erzählt. Sie berichtet von der Leere und der Enttäuschung, die
zurückgeblieben ist. Die Atmosphäre wird mit jedem Kapitel düsterer und
pessimistischer und haucht der Geschichte eine ganz besondere Stimmung ein, die
den Leser von dieser ausweglosen Situation überzeugt. Durch Harpers nüchterner
und realistischer Betrachtungsweise bekommt die Geschichte ein bisschen Schwung
und sie ist ein gelungener Kontrast zu Gemmas Wesen. Nach etlichen Seiten kommt
auch die eigentliche Hauptprotagonistin Gemma zu Wort und erzählt von ihrem
neuen und so ungeliebten Leben. Sie berichtet sehr eindringlich darüber, wie
schwer es ihr fällt, dieser faszinierenden Welt zu widerstehen. Und über die
tödliche und abgründige Welt, die dahinter lauert.
Für den Leser entsteht trotz einer nicht all zu dichten
Handlung eine Sogwirkung, der er sich kaum widersetzen kann.
Es wird ein großes Verlangen entfacht, hinter die perfekt
erbauten Fassaden der schrecklich schönen Sirenen zu blicken und das Geheimnis
um den Fluch zu ergründen.
Hockings kurzweiliger und jugendlich gehaltene Stil lässt
ihn Seite um Seite, der kurzen Kapitel überfliegen ohne dass es je zu langatmig
erscheint. Lange und unterhaltsame Dialoge stopfen die Löcher in einer kargeren
Handlung und begründen das Tempo dieser Geschichte. Die doch recht
oberflächliche Betrachtung Hockings auf Äußerlichkeiten ist in „Watersong –Wiegenlied“ nicht mehr allgegenwärtig und ihre literarischen Figuren gewannen
deutlich an Persönlichkeit. Was mir persönlich fehlte, waren die phantastischen
und mythologischen Elemente.
Wollte Hocking nicht alle Ideen verschwenden und sie für
weitere Bände aufsparen? Wahrscheinlich muss ich nur geduldig warten, um im Folgeband wieder mehr darüber zu lesen.
Folgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung
Watersong – Wiegenlied von Amanda Hocking
Hallo, ich habe die so eben den Best Blog Award verliehen
Lg. The Book City
http://diestadtderbuecher.blogspot.de/2013/09/best-blog-award.html
Vielen Dank 🙂
LG
Deiner Meinung über die Sogwirkung des Buches kann ich nur zustimmen. Man ist wirklich gezwungen, weiterzulesen!
Das hat die gute Frau Hocking wirklich drauf!
Liebe Stöberrundengrüße
Steffi
Ja das kann sie sehr gut 🙂 Ich kann diese Sogwirkung nicht einmal richtig begründen, aber sie ist defintiv da.
LG