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Wenn ein neues Mitglied eine Familie bereichert sind erst
einmal alle aus dem Häuschen und oft werden die frischgebackenen Eltern mit Geschenken
für das Kind überhäuft. Bei diesen unzähligen, von Herzen kommenden Geschenken
muss man meist erst einmal vorsortieren und schauen, welche das Kind überhaupt
benutzen kann. Bei Büchern ist das einfach. Doch bevor man ein Buch verschenkt
oder selbst für sein Kind kauft, lohnt es sich es im Geschäft erst einmal
selbst zu testen.
Mein Sohn hat zahlreiche Bilderbücher geschenkt bekommen,
mit denen uns in den nächsten Jahren wohl nie der Buchstoff ausgeht. Jedoch
trennt sich bei diesen Büchern auch klar die Spreu vom Weizen und es gibt
einige unter ihnen, die ich nicht weiterempfehlen würde. Zwei Bücher aus einer
Reihe gehören deutlich zu denen, für die man lieber kein Geld ausgibt: „Streichle
mich, dann wiehere ich!“ von Susann Niessen und „Drücke mich, dann hupe ich!“
von Stefanie Vogt und Andrea Hebrock. Dabei sehen sie auf den ersten Blick sehr
vielversprechend aus.
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Beide Pappbilderbücher haben sich für Kleinkinder sehr
interessanten Themen gewidmet: In „Streichle mich, dann wiehere ich“ entdecken
die Kinder Tiere, die man sonst in einem Streichelzoo erleben kann – wie
Pferde, Ziegen oder Meerschweinchen. Und in „Drücke mich, dann hupe ich!“ geht
es um Fahrzeuge wie einer Eisenbahn, einem Auto oder einem Fahrrad.
Bei beiden Büchern handelt es sich um Sound- und Fühlbücher
aus dem Oetinger Verlag. Diese Pappbilderbücher bestehen jeweils aus fünf Doppelseiten, die mit fröhlichen Illustrationen, heiteren Reimen, einem Fühl-
und einem Soundelement versehen wurden. Drückt man auf ein Fühlelement, ertönt
ein zur Illustration passendes Geräusch.
es sich um sehr große Bilder handelt, sind diese Bücher gerade für die
Kleinsten äußerst interessant. Dem entgegen gesetzt ist die übertriebene
Lautstärke der verschiedenen Geräusche, die selbst mein Gehör etwas strapaziert
und den einen oder anderen tränenreichen Schreck bei meinem Sohn verursacht
haben. Hinzukommt, dass entgegen der Beschreibung des Verlags, viele
Geräusche sehr unnatürlich klingen.
Der
größte Makel an diesen Büchern ist jedoch ein anderer. Denn wenn ein Kind erst
einmal alle Illustrationen für sich entdeckt hat und Spaß mit den Soundelementen
haben möchte, muss ein Erwachsener nachhelfen, weil diese Elemente sich nur
schwer aktivieren lassen. Und wurden diese Felder ein paar Mal gedrückt, hat es
sich ausgewiehert und ausgehupt. Zurück bleiben dann nur noch die Bilder, die
Fühlelemente und ein frustriertes und weinendes Kind.
Das Grundkonzept und die Ideen zu „Streichle mich, dann wiehere ich!“ von Susann Niessen und „Drücke mich, dann hupe ich!“ von Stefanie
Vogt und Andrea Hebrock sind gut durchdacht. An der Umsetzung hapert es. So
fallen diese Bilderbücher sehr schnell durch ihre erschwerte Handhabung, zu
lauten und unnatürlichen Geräuschen und einer im Verhältnis zum Preis
verminderten Qualität auf.
Streichle mich, dann wiehere ich! von Susann Niessen
Pappbilderbuch: 12 Seiten
Verlag: Oetinger
Erscheinungsdatum: 1. August 2013
ISBN: 978-3789171574
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 1 – 3 Jahre
Drücke mich, dann hupe ich! von Stefanie Vogt und Andrea Hebrock
Gebundene Ausgabe: 12 Seiten
Verlag: Oetinger
Erscheinungsdatum: 21. Juli 2014
ISBN: 978-3789172618
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 1 – 3 Jahre
Es gibt auch richtig schöne Soundbücher, aber diese Exemplare sind glatt durchgefallen.
Wenn ich für meinen Grobmotoriker Bücher ausleihen würde, müsste ich sie wohl desöfteren ersetzen. Deswegen kaufe ich sie gleich oder wir lassen uns gerne Bücher schenken.
LG