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In meiner Jugend gab es viele Momente, in denen ich das
 Gefühl hatte, dass das Leben ein richtiges Miststück ist. Besonders in der
 Pubertät wurde ich, dank meines Körpers im Ausnahmezustand, zu einem chronisch
 nörgelnden und frustrierten Teenager und zum Albtraum meiner Eltern. Über diese
 längst vergangenen und prägenden Probleme kann ich heute jedoch nur noch
 lachen. Weniger zu lachen hat die dreizehnjährige Lizzy Carbon, denn die Pubertät
 hat das zierliche und süße Mädchen mit wunderschönen Locken in eine hormongesteuerte
 und aufbrausende Jugendliche mit zotteligen Haaren verwandelt. Aber nicht nur
 ihr Körper hat sich in eine unberechenbare Zone verwandelt. Ihre Eltern
 verstehen Lizzy nicht mehr und ihre Klassenkameraden schauen auf sie herab und
 manövrieren sie in eine Außenseiterposition, aus der sie trotz aller
 Bemühungen, nicht mehr herauskommt. Es ist wie verhext, denn egal wie viel Mühe
 sich Lizzy auch gibt, watet sie von einem Fettnäpfchen ins nächste. Als sie
 dann bei einer Besprechung in ihrer Schule einen ihrer Gedanken im falschen
 Moment laut ausspricht, ist ihr Unglück perfekt: Zusammen mit allen anderen
 Außenseitern der Unterstufe – dem Klub der Verlierer -, darf sie nun ein
 eigenes Projekt für das Schulfest auf die Beine stellen. Da ist eine erneute
 Niederlage vorprogrammiert.
 
 Dieser sogenannte Klub
 der Verlierer enthält eine bunte Mischung von Jugendlichen, deren Glauben, Figurprobleme, bizarre
 Eigenarten oder ihre Herkunft sie zu einem Außenseiter macht. Sie alle haben
 sich ihrer Außenseiterposition angepasst und sich mehr und mehr zurückgezogen,
 weil sie allein waren. Im Laufe der Geschichte erkennt nicht nur Lizzy, was
 sich hinter den von ihnen mühsam errichteten Fassaden verbirgt. Auch wir Leser
 werden zu Zeugen und mit eindringlichen Themen konfrontiert. Wir erfahren,
 warum diese Jugendlichen ihr wahres Ich hinter dicken Mauern verstecken und erleben
 kleinere Rebellionen gegen die äußeren Umstände und die erlernten Strukturen und bemerken
 viele Veränderungen innerhalb dieser Gruppe. Und schon bald stellt sie fest,
 dass eine Niederlage nicht so vorprogrammiert, wie alle denken …
Mario Fesler beschreibt in einem sehr anregenden und
 humorvollen Stil die Situation einer starken, sympathischen, manchmal deprimierten
 pubertierenden Außenseiterin, die sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden
 möchte. Mit Lizzy hat er eine authentische literarische Figur erschaffen, die
 den Leser mit ihrer schlagfertigen und sarkastischen Art bestens unterhält.
 Absolut nachvollziehbar ist jedoch nicht nur Lizzy, auch alle anderen
 Charaktere wurden präzise gezeichnet und ihre gewichtigen Probleme eindringlich
 geschildert ohne sie zu verharmlosen.
Lizzy Carbon war für mich eine ganz besondere Protagonistin.
 Denn sie hat mich mit ihrer sarkastischen und humorvollen Art und ihrer Begeisterung
 für das zum Scheitern verurteilte Projekt und ihr Interesse für die Menschen,
 die daran beteiligt sind, oft zum Lachen gebracht und aus einem absoluten Stimmungstief
 geholt.
„Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer“ von Mario Fesler lebt
 vor allem von dem trockenen Humor seiner literarischen Hauptfigur Lizzy und besticht
 zusätzlich durch eindringliche Themen und viel Situationskomik, die nicht nur den
 Nerv der Zielgruppe treffen. Leser, die sich noch gut an die Schwierigkeiten des
 Erwachsenwerdens erinnern können, werden mit diesem Buch viele schöne
 Lesestunden verbringen. 
Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer von Mario Fesler 
 Gebundene Ausgabe: 240 Seiten 
 Verlag: Magellan
 Erscheinungsdatum: 25. Juli 2016 
 ISBN: 978-3734850257 
 Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre



Hey =)
Noch so eine schöne Rezi zum Buch. Ich freue mich schon total Lizzy Carbon endlich aufzuschlagen =).
LG
Anja
Hey Anja,
ich fand es großartig und ich hoffe, dass du genauso viel Spaß mit diesem Buch hast wie ich.
LG