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Etwas kühle, aber nicht zu kalte Gänsehaut für den anstehenden Sommerurlaub gefällig? Dann könnte dieser Mysterythriller etwas für euch sein! Sharon
Boltons „Er liebt sie nicht“ zählt zu den Büchern, die auf eine nahezu unblutige Weise fesseln können. Miträtseln ist ausdrücklich erwünscht. Allerdings müsst ihr euch dafür auf äußerst sonderbare Charaktere einlassen. Ihr werdet feststellen, dass ihr diesen nicht wirklich nahe kommen könnt. Vermutlich werdet ihr sie ziemlich seltsam finden, eventuell sogar paranoid. Das ist aber beabsichtigt und Teil des Plans.
Im Einzelnen hätten wir da:
–
Maggie Rose, blauhaarige Starstrafverteidigerin und Bestsellerautorin
von True-Crime-Storys, die darauf spezialisiert ist, Serienkiller aus
dem Gefängnis zu holen
Hamish Wolfe, ein charismatischer Womanizer und Arzt, der seit zwei
Jahren für den Mord an drei Frauen einsitzt und sich von Maggie Rose
Hilfe erhofft
sowie Detective Pete Weston, der Wolfe hinter Gitter gebracht und ein
persönliches Interesse daran hat, dass alles so bleibt, wie es ist.
Sprich: Wolfe hinter Gittern.
Im Grunde besteht die Geschichte hauptsächlich aus wiederkehrenden Aufeinandertreffen der Protagonisten, von denen man – wie so oft in dem Genre – nicht zuviel erwarten sollte. Sie sind dazu da, der Handlung die nötige Würze und nicht unbedingt auffallende Tiefe zu verleihen. Mir hat die Atmosphäre in dem Buch aber so gut gefallen, dass ich mich daran auch überhaupt nicht gestört habe. Der ruhige, aber durchgängige
Suspensefaktor hat mich wunderbar durch die Seiten getragen. Die Charaktere agieren verschlossen, misstrauisch, teilweise manipulativ – keine Sympathieträger, aber sie regen die grauen Zellen an. Schnell wird klar: Alle haben ihre Geheimnisse. Die Frage ist: Welche Geheimnisse sind entscheidend für die Auflösung? Sharon Bolton spielt auf Zeit und gibt Details nur sehr langsam preis, schreibt aber so unterhaltsam und variierend, dass sich das Buch wegliest wie nichts. So beinhalten einige Kapitel E-Mails, Briefe und Aktenvermerke, die zusätzlich für Abwechslung im Lesefluss sorgen. Ganz langsam fügen sich die Puzzleteile auf diese Weise zusammen. Allerdings sollte man auf der Hut sein, denn es gibt ein paar gemeine Stolpersteine.
empfehlen, denn die unergründlichen Charaktere laden wunderbar zum Miträtseln ein und sorgen für viel geheimnisumwobene Spannung. Andere Leser waren im Gegensatz zu mir vom Ende ausgesprochen begeistert, so dass dieser Kritikpunkt für mich in die Rubrik „Geschmackssache“ fällt.
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Also ruhige Psychothriller mag ich sehr, aber fehlende Logik (ob im Kleinen oder Großen) bin ich nicht so der Fan von. Das Buch ist dennoch auf meiner WuLi, denn die Meinungen dazu sind sehr durchwachsen, da hilft nur: selbst Meinung bilden 😉
Eine gut und klar differenzierte Buchbesprechung, die trotz der Kritik neugierig auf die Geschichte im Buch macht.
Liebe Grüße
Janna
Hi Janna.
Danke dir. 🙂
Ja, es ist wieder eines der Bücher, die gewisse Längen haben, was mich persönlich meistens nicht so stört, andere aber schnell als langweilig empfinden. Eigentlich glatte vier Punkte… aber dieses Ende. Zum einen kam da plötzlich so eine Sidelovestory daher, die ich zu übertrieben fand und naja die ganze Geschichte baut leider auch auf bestimmten Annahmen auf, die – wenn ich mir das im realen Leben vorstelle – schon ziemlich hirnrissig sind. 😉 Ich habe mir mal eure Rezi zu "Die Falle" angeschaut und glaube – aber nagel mich lieber nicht drauf fest -, dass du mit dem Ende auch nicht ganz zufrieden wärest. Würde mich aber sehr interessieren. Vielleicht irre ich mich.
Liebe Grüße,
Alex
Eure Rezi – feinst 😀 Wir schreiben schon jede für sich, das würd nix werden ein Buch gemeinsam zu rezensieren 😉
Ja, "Die Falle" war wirklich super nur eben das Ende … da hätte sich Melanie Raabe mehr trauen dürfen! "Er liebt sie nicht" werde ich bestimmt irgendwann lesen – gibt ja zum Glück auch das Bloggerportal, dort steht es auf der Merkliste.
Hab einen feinen Wochenstart!