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„Soul Beach“ ist eine Reihe, die mich bei Erscheinen des ersten Bandes, „Frostiges Paradies“, überhaupt nicht angesprochen hat. Das Cover fand ich tacky und den Klappentext weit hergeholt. Sogar als mir eine liebenswerte Bücherfee das Buch schenken wollte, habe ich abgelehnt. Nää, nix für mich. Warum ich es dann doch gelesen habe, weiß der Geier. Ich glaube, Katrins Rezi hatte mich dann doch irgendwie neugierig gemacht und da es nun schon Mal auf dem Reader war… und BÄM! Geiler Stoff. Die Geschichte versetze mich sofort an den fiktiv-virtuellen Strand der Verstorbenen; die Mörderjagd – verwoben mit Trauerarbeit, Familienleben und CYA-Story ergab eine für mich perfekte Mischung aus Glitzer und Gänsehaut, sodass mir am Ende sogar das Cover gefiel – es war einfach alles stimmig.
Lange schon stand also der zweite Teil auf meiner Wunschliste, bis die bereits erwähnte Bücherfee mir meinen Patzer vom ersten Mal verzieh und mir den zweiten Band zuschickte.
Zum Inhalt: Alice befindet sich nach wie vor auf der Suche nach dem Mörder ihrer Schwester. Am „Soul Beach“ ist derweil alles schickimicki wie immer, auch wenn Tritis Verschwinden die jungen Menschen etwas wachgerüttelt hat und sie nun ebenfalls auf „Erlösung“ durch Alice in der wirklichen Welt hoffen. Die hat nebenbei aber ganz andere Sorgen, denn ihre virtuelle Romanze mit einem Toten findet ein abruptes Ende, als ihre Mutter den Laptop konfisziert, um sie zurück „ins echte Leben“ zu führen. Das treibt Alice also wiederholt in Lewis‘ Arme – oder besser gesagt an dessen Elektronik. Zwischenzeitlich trifft sie sich mit ihrer besten Freundin Cara, die wiederum ein Auge auf Ade – den Freund von Sahara – geworfen hat. Alle gemeinsam entschließen sich zu einem Kurztrip nach Barcelona, wo Alice im Geheimen die Mörderjagd fortsetzen und die Spuren Javiers verfolgen möchte, der sich nach Frieden vom „Soul Beach“ sehnt.
Wer eine packende Wendung, bahnbrechende Indizien, ausgefuchste Logik oder krasse Entwicklungen erwartet, der wird in dieser Fortsetzung enttäuscht werden. Zumindest im ersten Teil des Romans plätschert die Handlung eher dahin – was ich völlig in Ordnung finde. Für mich ist eine Fortsetzung gelungen, wenn sie die Stimmung des Vorgängers auffängt und ohne große Veränderung dort weitermacht, wo aufgehört wurde. Kurz: Wenn ich Band 1 mag, stört mich nicht, wenn Band 2 genauso ist. Das sehen leider nicht alle Leser so, weswegen vielen „Schwarzer Sand“ etwas zu blass geraten ist. Ich fand es dagegen begrüßenswert, dass der Reiz des Neuen der Vertiefung des Alten weichen musste.
Vermehrt werden nun Informationen über die Strandbewohner gestreut. Auch Alice‘ Freunde bekommen mehr Aufmerksamkeit, sodass z. B. Lewis eine verdächtige, Zoe eine mysteriöse, Danny eine charakterstarke und Cara eine liebenswürdig-nymphomanische Note verliehen wird, auch wenn Figuren wie Meggie oder Sahara etwas eindimensional bleiben – und nerven. Alice Computerentzug und die folgende Eingewöhnung in das „echte“ Leben wirkt äußerst authentisch und bringt einem die sowieo schon sympathische, unaufgeregte und interessante Protagonistin noch näher. Die Barcelona-Reise schließlich bringt dann etwas Dynamik in die Handlung. Sowohl in der Gruppe der Protagonisten als auch am Handlungsort fliegen im wahrsten Sinne des Wortes die Funken. Vor allem der große Showdown am Ende hat die Story noch einmal richtig angefacht. Geschickt platzierte kulturelle Anekdoten über Barcelona zur Zeit des „Correfoc“ und einige interessante Nebenfiguren lassen das Buch in zweiter Reihe außerdem zum interessanten Reiseführer werden.
Auch „Mörder-Kapitel“ tauchen immer wieder zwischen den Seiten auf und lassen Raum zum Miträtseln. Auch wenn jede Menge Hinweise versteckt werden und die Entwicklungen verstärkt auf gewisse Personen hindeuten, ist meiner Meinung nach noch alles möglich. Die Autorin wird mit Sicherheit im Abschlussband einige Überraschungen parat halten – worauf ich nur schwer warten kann.
Durch den Ortswechsel und die Vertiefung der Figuren, verschaffte „Schwarzer Sand“ mir äußerst spannende Lesestunden, die leider viel zu schnell vorbeiflogen. Ein gelungener zweiter Teil!
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„Soul Beach # 2: Schwarzer Sand“ von Kate Harrison
Hardcover: 376 Seiten
Erscheinungsdatum: März 2014
Verlag: Loewe
ISBN 978-3-7855-7387-7
Ich fand diesen 2. Teil auch etwas träger als Band 1. Trotzdem habe ich ihn gerne gelesen und bin nun auf das Finale gespannt 😉 Schöne Rezi!
LG
Danke – sie wurde ja nur durch einen wohlwollenden Gönner ermöglicht. 😉 Ich freue mich auch auf den Abschluss – wer es wohl sein wird?! ^^
Das ist die große Frage! Ich habe keine Ahnung…
#esbleibtspannend
Hi 🙂
Ich habe die »Soul-Beach«- Reihe auch gelesen und mir haben die ersten beiden Bände nicht so gut gefallen (vor allem Band 1 war so furchtbar:/ ). Aber da ich wissen wollte, wer der Mörder ist, habe ich auch noch Band drei gelesen und der war SO SO gut und das hätte ich echt nicht gedacht 😀
Lg Elli
dielesende.blogspot.de