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Das neue Kind an der Schule – das war auch ich einmal, als meine Eltern aus beruflichen Gründen in eine andere Stadt zogen. Damals war ich 12 Jahre und die Welt flog mir regelrecht um die Ohren. Alles fremd, keine Freunde. Furchtbar!
Neuanfänge sind schwer. Im Kinder- und Jugendalter ganz besonders. Jerry Craft geht in seiner teilweise autobiografischen Graphic Novel „New Kid“ thematisch allerdings weit über das Thema „Neuanfang“ hinaus und zeigt, wie ein afroamerikanisches Kind im „aufgeklärten“ 21. Jahrhundert immer noch Alltagsrassismus und Vorurteile erlebt. Gleichzeitig ist „New Kid“ leicht und humorvoll, so dass ich mit dieser Graphic Novel vor allem eines verbinde – eine schöne Lesezeit, die in Nullkommanix verging.
Leichtes Lesen, schweres Thema
Geschätzt habe ich nur etwa eine Stunde für die Lektüre benötigt, obwohl das Buch 250 Seiten hat. Jerry Crafts Bilder sind dynamisch und abwechslungsreich, von angenehmer Größe, ebenso wie Schrift- und Textanteil, alles fein abgestimmt auf die Zielgruppe ab 12 Jahren, so dass die Seiten nur so dahinfliegen.
„New Kid“ beginnt mit Jordans erstem Tag an der neuen Privatschule und entwickelt sich eher situativ in vielen kleinen, aber nicht unwichtigen Begebenheiten, die zusammen genommen eben doch eine stimmige Geschichte erzählen. Jordan und die wenigen anderen Kids of Colour müssen während des Unterrichts und in den Pausen täglich Alltagsrassismus einstecken – scheinbare Kleinigkeiten, wie etwa Namensverwechslungen, da Schwarze offenbar für viele der weißen Privatschullehrer und Lehrerinnen in ihrem snobistischem Desinteresse identisch aussehen.
Schulwahnsinn und mehr
Trotzdem gewöhnt sich der zeichenbegabte Jordan, der eigentlich viel lieber eine Kunstschule besuchen würde, schnell ein, gewinnt bald Freunde und verschafft sich Respekt. Und so sehen wir zahlreiche Momente, in denen Jordan Zeit mit seinen neuen Freunden verbringt und ihnen näher kommt.
Es ist eine Geschichte vom täglichen Wahnsinn in der Schule, Erwachsenwerden, vom Überwinden von Vorurteilen, aber auch von der Beharrlichkeit des Rassismus in den USA (übertragbar auf jedes andere Land der Welt). Das alles kommt nicht bierernst, pathetisch und überzogen daher, sondern wurde in positivem Sinne normal aufs Papier gebracht, so dass „New Kid“ viele Kinder und Jugendliche ansprechen dürfte. Einfach, weil man vieles wiedererkennt und sich identifizieren kann.
Fazit: „New Kid“ erzählt davon, wie es ist, als afroamerikanisches Kind auf eine „weiße“ Schule zu gehen, von Alltagsrassismus und Vorurteilen, aber auch von den ganz normalen Schwierigkeiten, Freunde zu finden und – platt gesprochen – mit Idioten klarzukommen. Eine schön erzählte, ansprechend und übersichtlich gezeichnete Graphic Novel, die mir gut gefallen hat.
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„New Kid – Als wäre Schule nicht eh schon schwer genug“ von Jerry Craft
Original: New Kid
Übersetzung: Ulrich Thiele
Verlag: Loewe
Erschienen: 14. Juni 2023
Hardcover: 256 Seiten
ISBN: 978-3743215849
Empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren