Hallo liebe Kürbisgeister, da bin ich wieder – wie versprochen – und bringe euch schaurigschönes Lesefutter. Heute geht es um die triple-Gs: Gauner, Geister, Gewohnheitstiere. Die beiden ersten Bereiche werden durch Maureen Johnsons zweiten Band – „In Memoriam“ – der Reihe „Die Schatten von London“ abgedeckt und der letzte Punkt geht auf meine Befindlichkeit zurück. Aber von vorn:

Zum Inhalt sollte an dieser Stelle geschwiegen werden – wer ihn schon kennt, erfährt nichts Neues und wer ihn nicht kennt, möchte ihn selbst erleben (oder den ersten Teil lesen: KLICK). 
Nur so viel: Wir befinden uns wieder in London, aber die vergangenen Ereignisse haben die alte Ordnung von Rorys Lebenempfindlich gestört. Hier setzen meine philosophischen Überlegungen zu Gewohnheitstieren ein: Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich weiche – Rahmenhandlungen und Protagonisten einmal lieb gewonnen – ungern von altbekannten Mustern ab. Was ich in meinem Leben an Abwechslungs- und Reiselust verspüre, möchte ich in Serien vermeiden. Ich war als Kind enttäuscht, wenn eine neue Drei Fragezeichen-Folge nicht in Rocky Beach spielte, sondern in Europa oder Venezuela… Was für ein Flop! Justus, Peter und Bob gehören auf den Schrottplatz von Titus Jonas und sonst nirgendwo hin. Schon gar nicht nach Übersee – wo kommen wir denn dahin? Oder Gilmore Girls: Erinnert ihr euch an die Folge, in der Rory und Emily in Italien sitzen? WTF? Die besten Folgen sind jawohl die, in den Rory und Lorelai nicht zerstritten, sondern in trauter Zweisamkeit in Stars Hollow herumgurken, so wie es sich gehört und wie man es kennen und lieben gelernt hat. Oder stimmt ihr mir nicht zu? 

Ich jedenfalls habe – zurück zum Thema – an dem zweiten Band von Maureen Johnsons „Die Schatten von London“ eigentlich nichts auszusetzen – außer dass die neuen Umstände, so nachvollziehbar sie auch sein mögen, etwas enttäuschend sind, weil sie, nunja, nicht die alten sind. Ich möchte Jazza und Cheese Whiz und das Zimmer der Mädchen, den alten Speisesaal und die Bibliothek. Ich will Alistair und Stephen und Londoner Gruselgassen. Und obwohl das alles irgendwie da ist, ist es auch wieder anders und kommt deshalb nicht an den ersten Teil heran. Basta. 
Nichtsdestoweniger sind die Entwicklungen spannend, lesenswert und konsequent zu Ende gedacht. So viel ist sicher: Maureen Johnson fürchtet sich nicht vor Veränderungen und großen Opfern! Aber sie mochte sicher auch „Die drei Fragezeichen und das leere Grab“… 

Maureen Johnson: Die Schatten von London – In Memoriam 
Ab 14 Jahren
Aus dem Englischen von Dagmar Schmitz
Originaltitel: The Shades of London #2
Taschenbuch, Klappenbroschur, 384 Seiten
ISBN: 978-3-570-30999-5
Verlag: cbt
Erschienen: 15.06.2015

One Reply to “[Rezension] „Die Schatten von London 2 – In Memoriam“ von Maureen Johnson”

  1. Hi krink. Ein Mittelteil ist ein Mittelteil ist ein:-) Ich empfand den zweiten Teil der Reihe auch als…. irgendwie "leer". Hatte das Gefühl, dass die Autorin nicht recht weiß, wohin mit ihrem Schwerpunkt. Bin gespannt, wie dir der dritte Band gefällt. Leeres Grab oder Karpatenhund… ich freue mich auf deine Rezi schon jetzt.

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