Happy Halloween!
Zum Abschluss unseres Halloween-Specials heute etwas für unsere erwachsenen Kürbisfans. Und zwar vornehmlich für diejenigen unter euch mit einem Faible für klassischen Old-School-Grusel. Vielleicht erinnert ihr euch … im letzten Jahr hat sich unsere allerbeste Krinkelkroken dem Spukklassiker „The Haunting of Hill House“ gewidmet. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch „Die kleine Hand“ von Susan Hill.
Kein Schocker, Eher ein Schöckchen
Die Autorin ist hierzulande vor allem für ihre Geistergeschichte „Die Frau in Schwarz“ bekannt, insbesondere seitdem diese 2012 erfolgreich mit Daniel Radcliffe in der Hauptrolle verfilmt wurde.
Über die Einschätzung des britischen Sunday Telegraph (»Niemand sorgt für mehr Gänsehaut als Susan Hill.«), lässt sich zwar sicherlich streiten, nichtsdestotrotz lohnt sich die Lektüre alleine schon wegen ihrer großartigen, nostalgisch-liebevollen Aufmachung, die alle sechs bislang erschienenen Bücher der GATSBY Geisterhand-Reihe aus dem Kampa Verlag auszeichnet.
Das Rätsel der kleinen Hand
Die Handlung ist schnell umrissen: Antiquar Adam Snow nimmt auf der Fahrt zu einem Kunden die falsche Abzweigung und findet sich vor einem alten, verlassenen Haus wieder. Seltsam angezogen von der Ruine, läuft er durch den verwilderten Garten, als plötzlich eine kleine, unsichtbare Hand nach seiner greift. Von da an spürt Adam die kleine Hand zu zahlreichen Gelegenheiten. Gleichzeitig plagen ihn Panikattacken und eine beängstigende Todessehnsucht.
Unerträgliche Spannung sollte man von der gerade einmal 176 Seiten umfassenden Geschichte nun nicht erwarten. Susan Hill setzt vielmehr auf die Wirkung ruhig-atmosphärischer Szenen, detaillierte Landschaftsbeschreibungen und eine Aura des Morbid-Schönen.
Perle für’s Buchregal
Protagonist Adam erlebt wiederkehrend den Griff der kleinen Hand samt aller verwirrenden Gefühle, die dieser in ihm auslöst. Parallel ist er auf der Suche nach seltenen Buchschätzen, die ihn unter anderem in ein abgelegenes Kloster führt. Und um ehrlich zu sein: Viel mehr passiert eigentlich nicht.
Die Auflösung am Ende ist dann überraschend, wenn auch nicht über die Maßen originell. Insgesamt handelt es sich um eine grundsolide, leicht lesbare Schauergeschichte von altmodischem Charme, die in einem hinreißenden optischen Gewand daherkommt. Ich persönlich werde mir sicher auch die übrigen Bücher der Reihe zulegen. In diesem Sinne wünschen wir euch heute: Stilvolles Gruseln!
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Die kleine Hand von Susan Hill
Original: The Small Hand
Übersetzung: Susanne Aeckerle
Hardcover: 176 Seiten
ISBN: 978-3311270010
Verlag: Kampa Verlag
Veröffentlicht: 1. Oktober 2019