Larsons Leben war einst erfüllt und voller Glück. Er hatte eine Familie, die das Haus mit Leben und Freunde füllte. Doch nun ist alles anders. Die Kinder sind groß und aus dem Haus, weil sie jetzt selbst Kinder haben. Und der Mensch, mit dem er sein ganzes Leben verbracht hat, ist gestorben. Das Glück scheint ihm abhandengekommen zu sein, denn er lebt nun einsam in einem großen dunklen und verstaubten Haus. Und mit ihm der Sinn seines Daseins.
In diesen bewegenden Szenen empfing mich Larson, die literarische Hauptfigur aus „Als Larson das Glück wiederfand“ von Martin Widmark und Emilia Dziubak. Sein Leben empfindet er als trist, und wenn man sich so in seinem Haus umschaut, empfindet man es auch so. Nicht etwa, weil die Illustrationen so langweilig sind. Die Zeichnungen, in denen Larson uns Leser durch sein Haus führt und seine Geschichte erzählt, sind sehr ausdrucksvoll. Man wird anfangs von einer bedrückenden fast depressiven Atmosphäre umfangen, sodass mir nach wenigen Seiten Tränen kullerten. Ich konnte Larsons Stimmung und seinen Schmerz spüren und verstehen.
Manchmal sind es die kleinen Dinge …
Manchmal reicht ein kleiner Moment, ein kleines Ereignis, um wieder etwas Licht und Glück zurückzubringen. Bei Larson ist es ein kleiner Junge aus der Nachbarschaft, der mit seiner abendlichen Ruhestörung für eine große Veränderung sorgt. Dieser drückt ihm einen Topf mit Blumenerde und Samen in die Hand und bittet ihn, während seiner Abwesenheit, für sie zu sorgen. Als Larson sich dieser ungeliebten Aufgabe widmet, kehren mit dem Wachstum der Pflanze wieder Licht und Freude in sein Leben zurück.
Mit der aufkeimenden Pflanze verändern sich nicht nur Larson, sondern auch die zauberhaften Illustrationen von Emilia Dzuibak. Waren sie vorher in dunklen Tönen gehalten, so blühen sie jetzt mit der Pflanze – Seite für Seite – etwas mehr auf. Sie werden heller und farbenfroher. Auch der Text wird zunehmend beschwingter und die düstere und bedrückende Stimmung macht Platz für das Leben.
Obgleich einige Traumsequenzen im Buch enthalten sind, die vielleicht nicht von jedem Kind auf Anhieb verstanden werden, bin ich mir sicher, dass sie den Schwerpunkt dieses Buches – den Wandel von Trauer zu Glück – sehr gut erfassen können. Nicht nur wegen der stimmungsvollen Illustrationen. Die gesamte Geschichte wird auf eine sehr ausdrucksstarke Weise erzählt. Auch wenn viele Szenen wirklich herzzerreißend sind, kann man sich ihnen nicht entziehen.
Dieses wunderschöne Bilderbuch hat ein Thema, das einfach jeden anspricht, weil es gut den Lauf des Lebens beschreibt. Früher oder später müssen wir Abschied von unseren Lieben nehmen. Es kommt nur darauf an, was wir danach mit dem Rest unseres Lebens machen. Mitzuerleben wie Larson sich aus seiner tiefen Trauer befreit, hat mich sehr glücklich gemacht.
Wer auf der Suche nach etwas Licht und Freude ist, oder wer einfach mal wieder ein wunderschönes Bilderbuch lesen möchte, sollte sich „Als Larson das Glück wiederfand“ von Martin Widmark und Emilia Dzuibak etwas genauer ansehen. Manchmal sind es ja die kleinen Dinge im Leben, die glücklich machen. Dieses Buch kann es auf jeden Fall.
WERBUNG
Folgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung
Als Larson das Glück wiederfand von Martin Widmark und Emilia Dzuibak
Gebundene Ausgabe: 40 Seiten
Verlag: arsEdition
Erscheinungstermin: 16. August 2018
ISBN-13: 978-3845825991
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 5 – 7 Jahre
One Reply to “[Rezension] „Als Larson das Glück wiederfand“ von Martin Widmark und Emilia Dziubak”