Es gibt eine Frage, die mir persönlich schon sehr lange im Kopf herum spuckt. Obwohl ich vor ein paar Jahren die 30 geknackt habe, lese ich immer noch sehr gerne Jugendliteratur. Ist es der leichte Schreibstil oder eher das Gefühl, das einige jugendliche Geschichten vermitteln? Um dieses Thema etwas mehr zu beleuchten, habe ich mich an ein paar Gleichgesinnte gewannt und sie zu diesem Thema befragt.
… Bloggern, die wie ich fernab der Zielgruppe sind und trotzdem gerne Jugenliteratur lesen. Meinen Beitrag werde ich in drei Teile splitten. In Teil eins und zwei lasse ich insgesamt neun Blogger zu Wort kommen und im letzten Teil stelle ich euch ihre und meine Lieblingsbücher aus diesem Genre vor. Ich hoffe ihr könnt ein paar Anregungen für euch mitnehmen und schöne Blogs entdecken. Und jetzt viel Spaß mit den tollen Antworten!
K (steht für meine Kommentare): Die erste Bloggerin, die sich meiner Frage gestellt hat bloggt seit 2008.
Nicole (32):
So wirklich kann mir selbst diese Frage gar nicht beantworten. Zum
einen ist es einfach so, dass ich Jugendbücher ganz häufig total spannend finde
und die heutige Jugendliteratur für mich auch gar nicht mehr so kindlich und
anspruchslos ist wie noch in meiner Kindheit.
Andererseits merke ich natürlich selbst, dass Jugendliteratur mich und meine
Aufmerksamkeit natürlich nicht so extrem fordert wie Bücher für Erwachsene.
Meistens jedenfalls. Und deswegen ist es für mich auch dann die pure Entspannung
mich mit so einem Buch zurückzuziehen. Mir fällt dies verstärkt auf, dass ich
seitdem mein kleiner Sohn da ist, gerne mal etwas ‘Seichteres’ lese und das
meine ich jetzt keinesfalls abwertend! Vorher habe ich viel mehr zu anderer
Literatur gegriffen als in den letzten drei Jahren.
erklärt: weil ich mich selbst noch jung fühle und ich dieses Gefühl auch
ausstrahle.
In meinen Regalen findet man zu 95% nur Jugendbücher oder Young
Adult Romane, der Rest ist eine Mischung aus Anne Rice und wenigen, ganz
wenigen Chick Lit’s.
Ich lese wahrscheinlich auch deswegen so gerne Bücher für
junge Erwachsene, weil ich mich da noch hineinversetzen kann und ein Stück weit
in meiner Jugenderinnerung schwelgen kann. Auch mag ich natürlich den Stil, das
meist verrückte, rebellische Verhalten und das leichte Feeling das ich bei
einem „erwachsenen Roman“ nicht spüre. Ich kann mich einfach nicht in
eine 45jährige Frau hineinversetzen, die vielleicht schon 5 Kinder hat und 2
Enkel und die jetzt einen auf Miss Marple macht und beim Kaffeekränzchen
den schrulligen Opa von nebenan ausspioniert. Nope. Das geht nicht.
Funktioniert für mich einfach nicht. Aber ich kann auch keine
brutalen Thriller lesen, da bin ich ganz Weichei und rätsel lieber bei
einem Jugendkrimi ein wenig herum. Ich habe meine Sparte gefunden und da bleib
ich auch – klar, ich probiere hin und wieder mal ein Buch aus einem anderen
Genre aus aber ich weiß eben wo ich Zuhause bin.
K: Eine wirklich interessante Antwort und als nächstes reiht sich eine sehr erfahrene Bloggerin ein: Natalie (37). Sie bloggt seit 2005 (und das mit drei Kindern!) und im August 2010 erwachte ihr Bücherblog Mem-o-ries zum Leben.
Ich mag die leichten Geschichten. Bei Jugendbüchern
kann ich entspannen und fühle mich nicht so beansprucht. Es ist eine eher
lockere Lektüre. Gerade im Fantasy Bereich gibt es ja viele Jugendbücher und
sie erzählen von fremden Welten, aber so, dass ich sie verstehe. Wogegen Fantasy für Erwachsene mich meistens nicht so fesseln kann und mich eher langweilt.
an den leicht verständlichen fremden Welten. Ein eintauchen und nicht viel
denken müssen. Will damit nicht behaupten das Jugendliche nicht denken können,
aber es liest sich einfach leichter ist nicht so kopmpliziert.
Belletristik gelesen. Damals gab es all age (oder junge Erwachsene) ja noch gar
nicht und so begann ich mit +/- 18 Jahren die Bücher meiner Eltern zu lesen,
also Rosamunde Pilcher *schäm*, Gaby Hauptmann und die Thriller meines Vaters
…. bis ich bei meinem absoluten Lieblingsautor Ken Follet gelandet bin.
Bibliothek begann, übernahm ich die Kinder- und Jugendbuchabteilung, was für
mich als Lehrerin nahe liegend war. So war ich sicher immer im Kontakt mit
Jugendbüchern, aber privat gelesen habe ich eigentlich nur Harry Potter … und
dann kam die Biss-Reihe …. ich weiss, dass heute viele auf diese Reihe
schimpfen, aber ich denke, sie wissen gar nicht, was wir Stephenie Meyer alles
zu verdanken haben. Ich bin überzeugt, dass ihre Bestseller diese neue
Alterskategorie ins Leben gerufen haben.
dann fand, dass ich als Bibliothekarin die Twilight-Bücher auch lesen müsste …
naja, Frühlingsferien … pro Nacht ein Band und ich war begeistert. Zuvor hatte
ich nie Fantasy gelesen (naja, ausser “Herr der Ringe”, aber Ausnahmen
bestätigen die Regel und dazu hatte mich mein Freund gedrängt).
Danach las ich ab und zu Bücher, die wir für unsere Bibliothek einkauften,
bevor ich sie dann ins Regal stellte.
meinen Kindern und dann mit meinem Blog. Ich glaube, neben dem Alltag mit
meinen zwei süssen (Gift)Zwergen brauche ich einfach etwas ganz anderes. Ich
möchte vom Sabbern, Putzen, Waschen, Windeln wechseln in eine andere Welt
eintauchen … Fantastische Welten und Wesen fern aller Realität erforschen,
düstere Zukunftsvision lüften, nervenaufreibende Spannung aushalten, aber auch
bei (kitschige) Liebesgeschichten mitschmachten.
zügig beenden können und nicht jeden dritten Satz zweimal lesen müssen … und
dafür sind diese Bücher einfach perfekt! Abtauchen in eine andere Welt und
alles andere vergessen können.
Zur eigentlichen Zielgruppe von Jugendbüchern gehöre ich mit meinen
31 Jahren wohl nicht mehr. Und doch ist ein großer Teil der Bücher, die ich
lese, aus diesem Genre. Ich lese natürlich nicht nur Kinder- und Jugendbücher,
aber doch viele. Warum? Nun, es macht einfach Spaß diese Bücher zu lesen!
Jugendbücher gibt es zu allen möglichen Themen und in allen möglichen
Untergenres, ob realistisch, Fantasy, Krimi oder Liebesgeschichte, es ist für
Abwechslung gesorgt. Jugendbücher erzählen oft die Geschichte von Jugendlichen,
und gerade diese Zeit des Erwachsenwerdens bringt viele Veränderungen und
Entwicklungen mit sich und ist daher eine spannende Zeit. Es macht Spaß, über
diese Entwicklungen zu lesen und mit den (in der Regel sehr sympathischen)
Protagonisten zu träumen und mitzufiebern. Die erste Liebe, Abnabeln von den Eltern,
auf eigenen Füßen stehen und dazu dann je nach Genre noch etwas Action,
Krimihandlung, Komik, Reisebericht… Jugendbücher sind für mich ideal zum
Abschalten und Entspannen. Gleichzeitig sind sie aber oft auch tiefgründig und
zum Nachdenken anregend. Eine für ich perfekte Mischung.
Also schaut wieder vorbei und vielleicht mögt ihr mir ja auch diese Frage beantworten …
Ich kann Favola nur zustimmen… Mit der Biss-Reihe hat es auch für mich begonnen – also danke auch ich Stephenie Meyer 🙂
liebe Grüße
Steffi
Bei mir war es auch so 🙂 Davor habe ich kaum gelesen.
LG
Ich halt auch wie Favola – früher… Vor allem Konsalik.
Das würde ich heute nicht mal mehr im Regal haben wollen 😛
Schon allein wegen der Cover nicht brrrr 🙂
Genau >.<
Für mich ist es wohl so wie es Nathalie beschreibt. Ich befasse mich gerne mit leichten Problemen. Jungs, Schule, Sport. Das macht Spaß, liest sich leicht und unterhält mich. Und ich fühle mich selber wie in der Schule und diese Zeit war toll. 😉 Gibt natürlich auch Leute, die sehr froh sind, aus der Schule raus zu sein.
Andererseits fühle ich mich mit meinen 24 (ist ja noch nicht so alt ;)) wie 17, also noch relativ jugendlich. ;D Da ist mein Verständnis für die Jugendlichen natürlich da.
Habe früher viel Freche Mädchen Bücher gelesen. Ich denke dafür bin ich jetzt zu alt. Aber Bücher mit 16-19 jährigen sind jetzt perfekt.
Liebe Grüße,
Liss ♥
Danke auch für deine Antwort! Ich war auch jemand, der froh war die Schule hinter sich lassen zu können. Und trotzdem lese ich gerne Bücher darüber. Die "Freche Mädchen" Bücher kenne ich gar nicht. Aber jetzt wirds dafür wohl zu spät sein.
LG
Huhu!
Es geht mir auch so, wie den anderen. Einfach mal abschalten und in einer teils doch sehr schnellen und auch brutalen Welt den Alltag Alltag sein zu lassen und etwas Leichtes zu lesen. Warum muss ich mir denn unbedingt noch mehr grausame Geschichten zu Gemüte führen, wenn die Nachrichten schon voll davon sind? Meine Toleranzgrenze ist, was das betrifft sehr weit gesunken, gerade, seitdem ich Mutter bin. Vielleicht nennt es einer verweichlicht, aber das ist mir egal. Ich habe "mein" Genre jetzt wohl gefunden und stehe auch mit inzwischen 38 Jahren dazu:)
Übrigens ein toller Bericht! Bin ja gespannt, wie es weitergeht;)
LG, Claudia
PS: Die Biss-Reihe war auch mein Einstieg:)
Lustig, dass ausgerechnet diese mittlerweile verpönte Reihe so viele Menschen zum Lesen gebracht hat.
LG
Oh, das ist ja mal eine sehr interessante Idee, gefällt mir! Mit meinen 26 Jahren bin ich ja die goldene Mitte, aber mir geht es da ganz unterschiedlich: Ich habe Zeiten, in denen ich Jugendbücher gar nicht mag und dann verschlinge ich sie. Ich bin ein absoluter Phasenmensch und auf die kommt es an. Aber manchmal macht es doch auch Spaß etwas leichtere Literatur zu lesen, bei der ich nicht manche Sätze mehrmals lesen muss.
Ich mags!
Alles Liebe, Chimiko
Für mich muss es auch mal etwas anderes sein. Also gehts mir ähnlich wie dir 🙂
LG
Das ist ja eine tolle Idee! Ich bin auch 30 und frage mich immer, ob ich eine Ausnahme bin, oder ob es viele über 30 Jahren gibt, die noch so viel Freunde an Jungendbüchern haben 🙂