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Nachdem ich „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“
gelesen hatte, dachte ich, dass es für alle kommenden Bücher sehr schwer werden
würde, mich zu begeistern. Obwohl es das ein oder andere Buch gab, das mich
fesselte oder sehr berührte, konnte mich keines von ihnen so faszinieren, wie
es John Greens Werk tat. Als ich dann vor ein paar Tagen mein Regal nach einer
neuen Lektüre durchsuchte, fiel mir „Margos Spuren“ von genau diesem Autor
buchstäblich in die Hände. Meine Gedanken kreisten sofort um eine Frage:
Schafft er es ein zweites Mal?
Margo Roth Spiegelmann ist für Quentin das größte aber
zugleich wundervollste Mysterium in seinem Leben. Obwohl sie Nachbarn sind,
haben beide seit Jahren kaum ein Wort miteinander gewechselt. Quentin
beobachtet und bewundert sie aus der Ferne, bis Margo eines Nachts an seinem
Fenster steht und ihn bittet, sie auf einem Ausflug zu begleiten. Doch dieser
Ausflug ist alles andere als romantisch, und Quentin befindet sich inmitten
eines Rachefeldzugs gegen Margos Freunde, die von nun an nicht mehr zu ihren
Freunden zählen sollen. Für beide wird es eine aufregende Nacht, in der
besonders Quentin alle Ängste und Bedenken loslassen kann. Doch der nächste
Morgen dämpft seine Euphorie, denn Margo ist verschwunden, aber nicht ohne ihm
gezielt ein paar Spuren zu hinterlassen.
jungen Frau, von der eigentlich niemand weiß, wer sie wirklich ist. Selbst
jeder der Menschen, die sie jeden Tag umgaben, haben unterschiedliche Bilder
von Margo. Und obwohl sie gezielt Spuren hinterlassen hat, ist es nicht nur für
Quentin schwierig, diese zu deuten.
„Je länger ich in
meinem Beruf arbeite“, sagte er, „desto mehr habe ich das Gefühl, dass es uns
Menschen an Spiegeln fehlt. Anderen fällt es schwer, uns zu zeigen, wie wir
aussehen, und uns fällt es schwer, anderen zu zeigen, wie es uns geht.“
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sondern auch viel über die Jugend, über Freundschaften, die alles andere als
perfekt sind, und von großen Emotionen und Entscheidungen, die im Leben
getroffen werden müssen. Auch dass wir oft unbewusst durch viele Ereignisse und
Menschen in unserem Leben geprägt werden.
„Irgendwann musst
du aufhören, in den Himmel zu starren, sonst schaust du dich eines Tages um und
merkst, dass du selber längst davongeschwebt bist“ Seite 165
und teilen dessen Hoffnungen, sie zu finden, oder die Angst, sie nicht zu
finden. Wir machen Bekanntschaft mit seiner Überforderung, das Mysterium
„Margo“ zu erfassen und freuen uns über jedes neu entdeckte Puzzleteilchen.
Aber manchmal teilen wir auch seine Wut, wenn er wieder einmal in einer
Sackgasse landet. Und ebenso langsam wie Quentin erkennen wir, dass es nicht
nur eine Reise zu Margo ist, sondern auch eine Reise zu sich selbst.
Mit „Margos Spuren“ hat John Green es wieder geschafft,
mich komplett zu überzeugen. Er hat einen Stil, den man kein zweites Mal
findet, sollte man noch so lange in Büchern danach suchen. Green schafft es,
eine alltägliche und aus dem Leben gegriffene Geschichte in etwas ganz
Besonderes zu verwandeln. Mit wunderschönen, oft poetischen Sätzen, erschafft
er berauschende Geschichten und Charaktere, denen man sich nicht wieder
entziehen kann und nach dem letzten Satz betrauert, sie zurücklassen zu müssen.
Es gab in „Margos Spuren“ so viele Passagen, die ich mir
kennzeichnen musste, weil ich sie später noch einmal lesen und genießen wollte.
Kleine Klebezettel zierten diese Stellen, doch irgendwann waren sie
aufgebraucht und ich musste mir Seiten aus einem Notizbuch herausreißen, um die
schönen Textstellen wiederzufinden. Am Ende sah mein Buch kunterbunt aus und
ein bisschen wild, aber ich denke, genau das möchte John Green: Arbeitet mit
meinen Worten und lasst die Zeilen lebendig werden.
Ein sehr schwieriger Moment
war, dieses Buch gelesen zurück ins Regal zu stellen. Eigentlich möchte man es
immer wieder hervorholen, um darin zu blättern, um mit den Charakteren, die
einem sehr ans Herz gewachsen sind, zu lachen oder über seine kleinen
Weisheiten über das Leben nachzudenken. So hat er viele Erinnerungen aus meiner
Jugend wachgerufen. Ich erinnerte mich, wie es war, sich jung, albern und unsterblich
zu fühlen, und mir somit einen großen Hunger auf das
Leben beschert. Nachdem man glücklich diese wundervolle Lektüre geschlossen
hat, sehnt man sich nach einer weiteren von John Green.
Folgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Erscheinungsdatum: 1. November 2011
ISBN: 978-3423624992
Oh wow, das klingt aber schlicht und einfach nur fantastisch 😀
Deine Rezension hat mich so überzeugt, dass ich meinen Wunschzettel mal wieder befüllen muss!
Liebe Grüße
Chimiko
Schön, dass dich meine Rezi überzeugen konnte! Ich liebe diesen Autor 🙂 LG
Sehr coole Rezi! Freu mich schon total auf die John Green Bücher !!!
Toller Blog aswell 😉
Freu mich auf einen Gegenbesuch 🙂
Danke! Da kannst du dich auch drauf freuen 🙂 LG