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Es gibt einige wenige Tage, die selbst ich als Wintermuffel
ausgiebig genießen kann. Tage, an denen sich der Winter mit Schneeflocken,
Kälte und Sonnenschein von seiner schönsten Seite zeigt. Wenn ich dann
durchgefroren von meinem Spaziergang nach Hause komme, koche ich mir einen Tee,
und mache es mir auf meiner Couch mit einer guten Lektüre gemütlich. Wenn ihr
gerade auf der Suche nach einem passenden Buch für gemütliche Stunden seid,
dann möchte ich euch eine ganz besondere märchenhafte Geschichte vorstellen:
„Ophelia und das Geheimnis des magischen Museums“ von Karen Foxlee.
Es war einmal ein
Mädchen namens Ophelia, das nicht an Märchen glaubte. Ophelia begab sich,
zusammen mit ihrem Vater und ihrer Schwester auf eine Reise in eine ewig
verschneite Stadt, in der es ein geheimnisvolles Museum gab. In diesem
seltsamen Museum existierten viele unerklärliche Dinge, die Ophelia unbedingt erforschen
wollte. Bei einer ihrer zahlreichen Erkundungstouren durch die geheimnisvollen Säle,
entdeckte sie hinter einer verschlossenen Tür einen Jungen, der schon seit
Jahrhunderten in einem riesigen Wandgemälde versteckt wurde. Dieser erzählt
Ophelia heimlich, dass Zauberer ihn vor vielen hundert Jahren in dieses Land
schickten, damit er die böse Schneekönigin besiegt um somit den ewig währenden
Winter zu vertreiben. Er berichtet ihr, wie es zu seiner Gefangennahme kam, und
bittet Ophelia den Schlüssel zu seinem Gefängnis zu finden, damit er seine
Bestimmung erfüllen kann.
Durch die spannungsreiche Handlung führt uns die heimlich
Heldin der Geschichte: Ophelia, die anfangs alles andere als heldenhaft wirkt.
Ophelia ist ein sehr unsicheres Mädchen und ihre Asthmaerkrankung lässt sie
noch fragiler wirken. Hinzukommt, dass sie sich sehr schwer tut, den Tod ihrer
geliebten Mutter zu verarbeiten. Im Laufe dieser Geschichte macht sie jedoch eine
enorme Entwicklung durch, besiegt ihre Angst und wächst mit den ihr gestellten Herausforderungen.
All das macht sie zu einer sehr authentischen und bezaubernden literarischen
Figur, die die Herzen der Leser im Sturm erobert.
Die Handlung wird von zwei Perspektiven geprägt. Ophelia
schildert auf eindringliche Weise das gegenwärtige Geschehen im Museum und
berichtet von einem eisigen Abenteuer – in dem sie unfreiwillig die Bekanntschaft
mit schauderhaften mystischen Wesen macht -, das sie dazu zwingt, ihre Angst
und die eigenen körperlichen Grenzen zu überwinden. In der zweiten
Erzählperspektive kommt der gefangene Junge zu Wort und der Leser erhält
imposante Einblicke in viele Geschehnisse aus der Vergangenheit, die die
gesamte Abhandlung komplettieren und perfektionieren.
Loben muss man auch die außergewöhnliche Gesamtgestaltung durch den Beltz & Gelberg Verlag.
Ein wunderschönes, schimmerndes Cover und strahlend weiße Seiten, die mit
blauen Buchstaben versehen sind, intensivieren die winterliche und eisige
Atmosphäre dieser magischen Geschichte.
Ein Mädchen, das selbst nicht an Märchen glaubt und durch
ein ungewöhnliches Ereignis zum Umdenken gezwungen wird und sich Hals über Kopf
in ein gefährliches Abenteuer stürzt. All das klang nach einer Geschichte, die
wie für mich gemacht ist und ich wurde nicht enttäuscht. Obwohl Karen Foxlee
sich für ihre prachtvolle Geschichte über Freundschaft, Mut und Trauer eine
etwas jüngere Zielgruppe ausgesucht hat, begeistert sie durchaus, mit einem
ausdrucksstarken Stil, einer sehr bildhaften Sprache, die der gut
strukturierten Handlung eine ganz besondere Atmosphäre verleiht, auch Leser
anderer Altersklassen. Mich konnte Karen Foxlee mit dieser zarten und
liebenswerten Geschichte komplett überzeugen und ich freue mich auf weitere
Werke aus der Feder dieser talentierten Autorin.
Guten Morgen!
Hach, ich liebe ja auch Karen Foxlees Geschichten. Obwohl mir damals Das nachtblaue Kleid noch einen Tick besser gefallen hat, als Ophelia. Aber von der Stilrichtung sind die Bücher ja auch sehr unterschiedlich. Das Cover und die ganze Aufmachung hat mich in der Buchhandlung auch magisch angezogen – da sieht man mal über die geringe Seitenzahl hinweg;) Schöne Rezi!
LG, Claudia:)
Das nachtblaue Kleid steht noch ungelesen in meinem Regal, aber ich freue mich jetzt schon darauf es zu lesen.
Vielen Dank und liebe Grüße!