Der Torwächter
Copyright: Cecilie Dressler

Manchmal gibt es Bücher, mit denen der Leser es schwer hat. Oft lese ich Bücher aus dem Jugendbuch- oder Kinderbuchgenre, die mich nicht erreichen. Bei „Der Torwächter“ von Markus Stromriedel hatte ich anfangs auch dieses Problem, denn bei diesem Buch habe ich gemerkt, dass ich absolut nicht zur Zielgruppe gehöre. Und wer jetzt denkt, dass es richtig schlecht ist, der irrt.

Die Geschichte handelt von Simon, einem 13 jährigem Jungen. Er ist enttäuscht von seinen Eltern, die einfach beschlossen haben, die ganze Familie einzupacken und umzuziehen. Simon hatte nicht einmal die Zeit, sich von seinen Freunden zu verabschieden. Seine neue Umgebung, das Dorf in dem das Haus seines Großvaters steht, wirkt auf den ersten Blick alles andere als spannend. Doch in dem Haus gehen seltsame Dinge vor sich. Jede Nacht schleicht eine dunkle Gestalt mit leuchtenden Augen durch den Garten und im Atelier des Großvaters hängen unheimlich Gemälde, die lebendig erscheinen. Simon beschleicht das Gefühl, dass seine Eltern ihm etwas verheimlichen.

Sein Großvater verschwindet und keiner verliert ein Wort darüber. Manchmal platzt er in geflüsterte Gespräche, in denen es um ihn selber geht. Was Simon nicht ahnt ist, dass sie ihn beschützen wollen vor einem mächtigen Erbe.

Simon wird meiner Meinung nach ein wenig kindlich dargestellt. Er ist dreizehn aber benimmt sich eher wie ein zehnjähriger. Vielleicht konnte ich deshalb keine Verbindung zu ihm aufbauen. Allerdings reift er im Laufe des Geschehens heran und nimmt langsam die Züge eines Teenagers an. Sein Charakter blieb trotzdem für mich lange Zeit sehr blass.

Der Autor Markus Stromiedel versteht es, seinen Schreibstil der jüngeren Zielgruppe anzupassen, denn er schrieb vorher Romane für andere Genres und Drehbücher. Er beschreibt viele Dinge sehr Detail verliebt, um die Phantasie des Lesers anzustacheln. Ein roter Faden ist deutlich zu erkennen und die Kapitel sind gut gegliedert. Der Text lässt sich flüssig lesen und die Geschichte wird langsam aufgebaut. Am Anfang der Geschichte habe ich spannende Handlungsstränge vermisst. In einem Beitrag schrieb der Autor Markus Stromiedel, dass er es absichtlich so geschrieben hat, um auch andere, vor allem nicht so erfahrene Leser, zu erreichen. Meiner Meinung nach ist ihm das auch gelungen.

Erst im letzten Drittel des Buches hatte ich ein richtig überraschendes Lesevergnügen. Dort sprüht die Geschichte voller Energie und tollen Ideen. Allein wegen des letzten grandiosen Drittels würde ich diese Reihe weiter lesen wollen. Daher meine Empfehlung: jüngere Jugendliche.


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Torwächter von Markus Stromiedel
Gebundene Ausgabe: 302 Seiten 
Verlag: Cecilie Dressler
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2012
ISBN: 978-3791519432

 

6 Replies to “[Rezension] „Der Torwächter“ von Markus Stromiedel

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