Mein Bücherregal ist prall gefüllt mit einer imposanten Auswahl an unterschiedlichen Büchern. Obgleich sehr viele Genre vertreten sind, sucht man eines vergebens: Sachbücher sind einfach nicht nach meinem Geschmack. Womöglich, weil sie meist mit unverpackten und trockenen Fakten zu einem bestimmten Thema bestückt sind. Wenn ich es dann doch mit einem Sachbuch versuche, verliere ich nach wenigen Seiten das Interesse, weil es mir zu anstrengend wird, die nüchternen Fakten aufzunehmen. Und weil ich oft lese, um zu entspannen, kommt mir ein Roman doch gelegener. Kürzlich bin ich auf ein vielversprechendes Sachbuch gestoßen, das sich – laut einer Empfehlung auf der Rückseite – wie ein Roman lesen lässt. Kurzum griff ich zu „Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht“ von Johanna Romberg und versuchte mein Leseglück.
Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht
In Johanna Rombergs Sachbuch geht es vor allem um ihre ganz persönliche Liebe zur Natur. Vor Jahren ist sie aufs Land gezogen und geht seither mit offenen Augen und Ohren durch ihre Wahlheimat. An zahlreichen Tagen zieht sie in den frühen Morgenstunden in den Wald und beobachtet und zählt Vögel. Jedes Jahr aufs Neue bemerkt sie einen Wandel. Jedoch nicht so, als wäre ein ihr bekannter Vogel bei seinem Gesang aus dem Takt geraten. Vielmehr beobachtet sie, dass bestimmte Gesänge komplett verschwinden. Ihre Beobachtungen geben ihr den Anlass, einige Fragen zu stellen. Wie die, ob wir Menschen gerade unsere Lebensgrundlage verlieren.
Einladung zum Hinschauen
Auf der Suche nach Antworten begleiten wir Leser Johanna Romberg und treffen dabei auf Menschen, die es meist aus eigener Kraft im Kleinen schaffen, die Zerstörung der Natur ein Stück weit aufzuhalten oder gar die Flora und Fauna neu zu beleben. Zusammen mit der Autorin erleben wir wunderbare Naturschauspiele, die es zu schützen gilt. Jedoch wird in diesen imposanten Momenten auch oft klar, wie zerbrechlich die Natur sein kann. Vor allem, wenn der Mensch sie für sich einnimmt.
In insgesamt 9 poetisch erzählten Naturgeschichten, die von ebenso vielen persönlichen Kurzausflügen der Autorin abgelöst werden, lernte ich zahlreiche bemerkenswerte Menschen wie einen Gewässerbiologen, eine Nachtfalterexpertin oder einen Eulenschützer kennen. Menschen, die durch ihr Engagement bewiesen haben, dass man auch aus eigener Kraft einiges bewegen kann. Jedoch habe ich nicht nur diese Naturliebhaber kennengelernt, sondern auch einiges an Fachwissen über die Vielfalt der Arten vor meiner eigenen Haustür dazu bekommen.
Neben den sehr gelungenen Naturgeschichten, die Johanna Romberg auf eindringliche Weise erzählt, besticht dieses Sachbuch auch durch seine ästhetische Gesamtgestaltung. Jedes Kapitel wird von einer wunderbaren Illustration eingestimmt, die verdeutlicht, welches Thema auf den kommenden Seiten besprochen wird. Die persönlichen Kurzausflüge zwischen den Kapiteln sind auf ein dunkel eingefärbtes Papier gedruckt. Auch diese Ausflüge werden mit passenden Illustrationen verziert.
Für mich war „Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht“ von Johanna Romberg sehr inspirierend und ich habe viele Anregungen bekommen, was ich selbst tun kann, um die Artenvielfalt zu erhalten. Johanna Romberg hat es geschafft, mich für ihr Sachbuch zu begeistern. Und nicht nur das – dieses Buch hat meine Sicht auf die Natur geschärft und mich wahrhaftig dazu gebracht, etwas besser hinzuschauen. Denn nur was man kennt, kann man schützen.
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Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht von Johanna Romberg
Gebundene Ausgabe : 288 Seiten
Herausgeber : Quadriga
Erscheinungstermin : 26. Februar 2021
ISBN-13 : 978-3869951041
Lesealter : 16 Jahre und älter
Hallo Frau Verdeen,
fühle mich verstanden und freue mich, dass mein Buch Ihnen gefallen hat.
Schöne Grüße,
Johanna Romberg
Hallo Frau Romberg,
ich freue mich sehr über Ihren Besuch! Vielen Dank für die lieben Worte, für das Buch und die Inspirationen.
Viele Grüße
Katrin