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Als Linda unerwartet die Ursache für ihre unerträglichen
Kopfschmerzen erfährt, zieht es ihr förmlich den Boden unter ihren Füßen weg. Hirntumor. Schlechte Prognose. Wahrscheinlich hat sie nur noch wenige Monate zu leben. Alles bricht weg. Alles dreht sich. In diesem bis jetzt schrecklichsten
Moment in ihrem Leben, lernt die Fünfzehnjährige Max kennen. Er gesellte sich
ungefragt zu Linda, als sie einsam und völlig aufgelöst auf einer Bank im
Krankenhauspark saß und verwickelte sie mehr und mehr in ein Gespräch. Auch Max
ist krank. Das ist nur schwer zu übersehen, denn er hat kaum Haare auf dem
Kopf. Vielleicht fasst Linda gerade deswegen sehr schnell Vertrauen zu ihm und
trifft ihn wieder. Nach vielen Gesprächen hat Max sie davon überzeugt, dass es
sehr wichtig ist, einen Plan zu machen. Einen Plan in dem genau festgelegt ist,
was sie unbedingt tun soll, bevor sie stirbt. Viel mehr darf man von der
Handlung zu „Alles dreht sich“ nicht verraten, nur dass sie komplett anders
ist, als man es erwartet…
nachdem sie so eine Nachricht erhält? Für mich ist es unbegreiflich und nur
schwer nachzuvollziehen. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sie alles und
jeden um sich herum verflucht – Gott, die Welt, die sich ungefragt weiter dreht
und die Menschen, die einfach weiterleben -, sich zurückzieht und sich
einigelt. Doch in diesem Buch geht es nicht nur um diese schreckliche
Erkrankung, sondern vielmehr um das Leben an sich. Obwohl die Erkrankung bei
Linda immer präsent ist, und sie deswegen am Anfang sehr verstört ist, ertrinkt
sie nicht in Selbstmitleid und wächst an ihr. Sie schmiedet zusammen mit Max
und ihrer Freundin Pia Pläne, um etwas Lärm zu machen, etwas zu bewegen, Spuren
zu hinterlassen und zu leben. Sie sind mutig und unternehmen Dinge, die
vielleicht unversucht geblieben wären, wenn Linda nicht diese Diagnose erhalten
hätte. Denn jetzt in dieser für sie ausweglosen Situation, fühlt Linda sich
völlig frei und drohende Konsequenzen sind ihr egal.
ein Jugendbuch schwierigen Thema. Weil man sich ungern damit beschäftigt, es
jedoch ein wichtiger Teil des Lebens ist, ist es wichtig, dass Autoren es in
ihren Büchern behandeln. Rosemarie Eichinger gelingt es, die Handlung nicht zu
schwermütig und erdrückend zu gestalten. Obwohl am Anfang der Fokus auf dieser
schrecklichen Krankheit liegt, lenkt sie ihn gekonnt, durch eine sehr
überraschende Wendung, auf andere Details. Damit gibt sie der Geschichte eine gewisse
Leichtigkeit. Mit lakonischen und zum Teil sehr kurzen Sätzen beschreibt
Eichinger die Gefühlswelt ihrer Protagonisten und macht sie für den Leser
nachvollziehbar. Jedoch war es für mich etwas schwierig, den wechselnden
Perspektiven zu folgen, denn sie behielt bei allen drei Charakteren denselben
Stil bei. Es bedarf einiger kurzer Kapitel, um sich zu orientieren und sie
anhand persönlicher Merkmale auseinander zu halten. Danach fliegt man förmlich
über die Seiten um nach der letzten, vielleicht nicht zufrieden aber auch nicht
völlig hoffnungslos, zurückgelassen zu werden.
Wer gerne Bücher liest, die zum
Nachdenken anregen oder einen Hunger auf Leben entfachen, hat mit „Alles dreht sich“ von Rosemarie Eichinger ein solches gefunden. Für mich gab es ein klare
Message: Lebe! Hab Spaß und sei laut dabei! Und vor allem hinterlasse Spuren…
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Das klingt an sich ziemlich gut finde ich, nur dass ich mir die Regel gesetzt habe, dass ich keine Bücher mit unter 300 Seiten kaufe! Also wenn du Lust hast dieses Buch mal auf die Reise zu schicken 😉
Übrigens habe ich eben grade meine Rezension über "Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie" geschrieben. 😀
LG Lotta
Oh das Buch ist leider schon weitergereist 🙂 Die Geschichte lohnt sich auf jeden Fall! LG