Vor gut einem Jahr hat mir ein Bilderbuch verdeutlicht, wie viel Spaß man auch als Erwachsene mit Kinderbüchern haben kann. „Ein Jahr im Wald“ von Emilia Dziubak hat mich mit seiner Aufmachung und der Idee einen Schauplatz durch das gesamte Jahr zu begleiten, sehr begeistern können. Aber nicht nur mich. Mein Sohn beschäftigt sich heute noch gerne mit diesem wunderbaren Wimmelbuch und den humorvollen Szenerien. Mit „Ein Jahr auf dem Land“ ist nun ein weiterer Band zu dieser Reihe erschienen und ich musste nicht lange überlegen, ob dieses Buch bei uns Einzug hält. Allein das Cover versprach erneut viele lustige und wimmelige Stunden mit meinem Sohn. Zumal das Thema dieses Kinderbuches auch ein absoluter Volltreffer ist. Etwas problematisch wird es nur, wenn die Erwachsenen dann – in diesem Fall ich – anders als die Kinder, mit einem bestimmten Bild oder bestimmten Erwartungen an das Buch herangehen. Aber dazu etwas später …
Das ursprüngliche Gesamtkonzept ist erhalten geblieben. Auf der ersten Doppelseite werden alle Akteure kurz vorgestellt. Diese finden wir, auf den kommenden Doppelseiten, in verschiedenen Situationen, in einem bleibenden Schauplatz wieder: einem Bauernhof, auf dem das Leben tobt und es vieles zu erleben und zu entdecken gibt. Man blättert von Monat zu Monat und erfährt, was mit den wechselnden Jahreszeiten an Arbeiten anfällt und was man zum Beispiel in einem kleinen Garten und auf den Feldern anpflanzen und ernten kann. Wir erfahren aber auch viel über die Menschen und Tiere dieses Hofes und begleiten sie durch das ganze Jahr und erkennen, wie sich ihre Gewohnheiten während der verschiedenen Tageszeiten und den wechselnden Wetterphänomenen verändern. Das Ende wird von einem Ratespiel abgerundet, bei dem man die geernteten Früchte und das Gemüse unterscheiden, benennen und zuordnen muss.
Nachdem ich von dem Illustrationsstil in „Ein Jahr im Wald“ so begeistert war, erwartete ich genau diesen auch in dem Folgeband. Vielleicht hätte ich mir nicht nur den Titel, sondern auch den Namen der Illustratorin etwas genauer anschauen sollen, denn dieses Wimmelbuch wurde von Magdalena Kozieł-Nowak und nicht von Emilia Dziubak gestaltet. Beim ersten Durchblättern etwas irritiert, denn der Zeichenstil wirkt sehr unruhig, was es mir persönlich etwas schwerer gemacht hat die einzelnen humorvollen Szenen herauszufiltern. Auch die Gesichter der einzelnen Figuren sind sehr ähnlich gestaltet und lassen sich etwas schwerer unterscheiden. Man muss also etwas genauer hinsehen, um ihre Rollen in dem Geschehen zu erkennen. Meinem Sohn war dieser neue Stil völlig gleich, weil er einfach anders an die Bücher herangeht, als ich. Nachdem ich bemerkte, wie viel Spaß mein Nachwuchs an den vielen lebensnahen Szenen hatte und ich mich endlich von meinen Erwartungen befreien konnte, habe ich dieses Buch noch einmal neu erlebt. Zusammen suchten wir nun nach den verschiedenen Tieren, die sich hier und dort versteckt hielten, und grübelten über manche Situation nach und fragten zum Beispiel, welches Gemüse wohl angebaut wurde. Dieser Wimmelspaß begleitete uns auf sechzehn Doppelseiten mit fantasievollen Illustrationen in warmen Tönen gestaltet und mit vielen humorvollen Szenen versehen sind, die auf spielerische Weise die Wahrnehmung der Leser fördern.
„Ein Jahr auf dem Land“ von Magdalena Kozieł-Nowak ist ein Wimmelbuch für die ganze Familie, welches stundenlangen Entdecker- und Rätselspaß auf dem Bauernhof bietet.
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